Ryslavy: Erfassung ausgewählter Brutvogelarten in den brandenburgischen Kiesgruben 2016
Kiesgruben Warsow/ HVL mit 7 Rev.( S. Fischer ) und Kummerow/ UM mit 4 Rev.( S. Lüdtke), während die anderen Kiesgruben jeweils 1-2 Rev. aufwiesen. Bluthänfling Carduelis cannabina
In 40 Kiesgruben( 27 aktiv, 13 aufgelassen) wurden insgesamt 74 Rev. erfasst. Die Art kann durchaus als eine typische Art der Kiesgruben angesehen werden, die die Ruderalfluren besiedelt. Die höchsten Bestände wurden in den Kiesgruben Stiebsdorf- Süd/ LDS mit 5 Rev.( R. Möckel), Warsow/ HVL ( S. Fischer ), Großwudicke/ HVL ( T. Langgemach) und Lindow / TF mit je 4 Rev.( T. Ryslavy) registriert.
Grauammer Emberiza calandra
In 58 Kiesgruben( 31 aktiv, 27 aufgelassen) wurden insgesamt 120 Rev. registriert, womit diese Art eine Charakterart der Kiesgruben darstellt. Die höchsten Bestände wurden dabei in den Kiesgruben Alt hüttendorf / BAR mit 9 Rev.( A. Thieß), Warsow/ HVL ( S. Fischer ) und Frauenhagen/ UM( S. Lütdke) mit je 6 Rev. sowie Pinnow / UM( U. Kraatz) und Schönermark- Nord/ UM( S. Lüdtke) mit je 5 Rev. registriert.
3.2.2 Gewässer
Von den 311 Kiesgruben wiesen 74 Gewässer( Kiesseen, Kleingewässer, Verlandungsflächen o. ä.) auf, die potenzielle Bruthabitate für diverse Wasservogelarten darstellen. Das betrifft einige Entenvogelarten ( Enten, Gänse, Schwäne), Taucherarten, aber auch diverse Möwen- und Seeschwalbenarten oder einige Limikolenarten.
Nachfolgend sind die Meldungen ausgewählter festgestellter Wasser- und Feuchtgebietsarten aufgelistet( siehe rechte Spalte):
Dabei sind u. a. die festgestellten Brutkolonien von Fluss- und Zwergseeschwalbe interessant. Bei der Zwergseeschwalbe( 11 BP) ist es zudem der einzige Brutplatz in Brandenburg . Auch eine gewisse Präferenz der seit knapp 20 Jahren in Brandenburg regelmäßig brütenden Nilgans für Kiesgruben ist mit mindestens 12 Brutvorkommen ersichtlich. In den Brutkolonien der Uferschwalbe konnte zudem in mindestens 8 Kiesgruben der Eisvogel als Brutvogel festgestellt werden.
Rohrweihe Circus aeruginosus
Von 10 Kiesgruben wurde je ein BP der Rohrweihe gemeldet, die die Röhrichtzonen der Gewässer besiedelten.
Höckerschwan Cygnus olor
85
Von 5 Kiesgruben wurde je ein BP des Höckerschwans gemeldet.
Kiesgruben Brutbestand
Art
Rohrweihe
Anzahl 10
BP/ Rev.
10
Höckerschwan Nilgans
5
5
12
12
Kolbenente
1
1
Schnatterente
3
4
Schellente
2
4
Haubentaucher
8
18
Zwergtaucher
7
9
Kranich
1
1
Flussuferläufer
1
1
2
3
Flussseeschwalbe
5
76
Zwergseeschwalbe
1
11
Eisvogel
8
9
14
60
Kiebitz
Drosselrohrsänger
Nilgans Alopochen aegypticus
Von 12 Kiesgruben wurde je ein BP/ Rev. der Nilgans gemeldet, davon allein fünf Vorkommen aus der Uckermark sowie drei Brutvorkommen aus dem Raum Mühlberg/ Elbe . Die Art hat Brandenburg mittlerweile komplett besiedelt.
Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis
Von 7 Kiesgrubengewässern wurden 9 BP/ Rev. gemeldet. Davon siedelten je 2 BP in den Kiesgruben Althüttendorf/ BAR( A. Thieß) und Ziezow/ PM( P. Schubert).
Haubentaucher Podiceps cristatus
Von 8 Kiesgrubengewässern wurden insgesamt 18 BP/ Rev. gemeldet. Davon siedelten allein 4 BP in der Kiesgrube Ruhlsdorf/ BAR( A. Thieß) und je 3 BP in den Kiesgruben Passow/ UM( S. Lüdtke) und Hart mannsdorf / LOS( B. Sonnenberg).
Flussseeschwalbe Sterna hirundo
Auf 5 Kiesgrubengewässern brüteten insgesamt 76 Paare. Bei einem Landesbestand von 600-650 BP sind das immerhin deutlich über 10% des Landesbestandes. Allein 62 BP siedelten dabei bei Mühlberg/ Elbe in zwei Kolonien( M. Walter, H. Haupt u. a.).