Kleine Mitteilungen.
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Kleine Mitteilungen.
Biele, Beele. Herr Geheimrat Ascherson teilte mir freundlichst mit: „Das Wort Biele für Baby war einst meinen Mitschülern sehr geläufig. - Herr Professor Gracbner (geb. 1871) u. a. kennen es, Frau Professor Graebner hörte es in Burg bei Magdeburg als Beele (Stechkissenbeele)“ 1 Nachträglich finde ich im „Nichtigen Berliner“ ')•• „ Biel e, Kind. „Ei, die kleine ) rtioipo* ’ ne ne tte Biele!“ (ironisch von einem gemeinen Menschen.)
Biele!
Bieleken, Kinder, Geschwister.“
W. v. Schulenburg.
Berichtigung. 1. Brandenburgs Nr. 4, Juli 1910, S. 136. Quelle der Sage von den dreizehn Haben um Turm der Burg Lenzen ist nicht, wie dort angegeben, „Wohltat, Nachtrabe, am Urdsbrumm“ sondern das ein Jahr früher erschienene Buch „Neue Sagen aus Mark Brandenburg,“ Berlin, Abenheim 1883, S. 9—11. Mit dem „Nachtraben“ hat jene Sage nichts zu schaffen.
2. Dasselbe Heft S. 150—152. Die von Herrn Pf. Wendt-Frankfurt in Poesie umgearbeiteto Sage „Opfer von Wustrow“ ist nicht Original der „Märkischen Blätter“ Jahrg. 1908. Die Orginalitüt gehört ebenfalls dem vorbenannten Buche „Neue Sagen aus der Mark Brandenburg“, S. 16—18, Verl. Abenheim (jetzt „Emil Felbel - in Berlin“). Ich vermittelte beide Sagen in den Jahren 1880 bis 1882, teilte sie zuerst Herrn Geh.-Kat Friedei aut Burg Lenzen mit und nahm sie in das von mir verfallte Buch auf im Jahre 1883.
E. llandtmann,
korresp. Mtgl. der Brandenburgs.
\ Einem den Zimmt besorgen. Es ist das eine bekannte, in Berlin sehr volkstümliche Kedensart, die uns auch in der Provinz begegnet und besagt, man wolle einer Person etwas entgelten lassen. „Zimmt“ hat hierbei mit dem Gewürz nichts zu tun, sondern ist aus „decem“ entstanden, das vordem mit Dank, Lohn, Abgabe, Kirchzehnt gleichbedeutend war, denn in dem Sinne spricht man auch: „Jemand soll seinen „Dezem“ haben“. Als ein Überrest alter Zeit, wo die Priesterschaft, als Fürsprecher bei den himmlischen Gewalten angesehen, von allen menschlichen Erzeugnissen den Zehnten erhielt als Dankopfer, um zu versöhnen, zu begütigen und fernerhin wohlgeneigt zu machen. Karl Wilke.
Der Altarschrein in der Kirche zu Riedebeck’), Kreis Luckau.
Auf Veranlassung des Herrn Konservators der Provinz Brandenburg ist vor einiger Zeit der spätgotische Altarschrein der Kiedebecker Kirche (durch Zisterzienser aus Dobrilugk von 1194 bis 1202 erbaut) durch den Bildhauer Herrn Kähler in Steglitz (Marendorfstraße 77) in geradezu wunderbarer
') 4. Auflage Berlin, 1882, 14. Vergl. Brandenburgia XVIII, 230, 442. a ) Vergl. Brandenburgia V 226, VIII 370, XIV 142.