So lautete aus tiefster Brust Der Wunsch des kranken Poeten,
Da ist der Doktor Koblanck just An dies Geschreibsel getreten.
Der sprach: „Sie schicken die Zeilen nicht, Sie werden sie selber bringen, Geburtstagsfreude und Luft und Licht Die heilen vor allen Dingen.
Und wenn Sie Assessor Zöllner sehn,
Habe nicht die Ehr ihn zu kennen,
So wollen Sie ihm, es wird schon gehn, Meinen Titel und Namen nennen.
Und wollen Sie ihm sagen, er möchte verzeihn, Doch ich ließ ihn herzlich grüßen,
Ein Gruß von einem Doktorlein,
Der steh’ auf doppelten Füßen;
Der sei Arkanum und Panacee
Gegen Sorgen und Krankheits-Gelichter; —“
So lebe denn hoch der Chevalier
Von Schloß Trütz, der unsterbliche Dichter.
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An Emilie. 24. Dezember 1862
Es ändern im Leben sich die Dinge
Lahm wird der Schwung, lahm wird die Schwinge,
Die Liebe, die sonst im Aether schwamm,
Sie steigt hinunter zu Seife und Kamm.
Der Kamm für zwölf einen halben Groschen Ist aus einem Laden mit Gummi-Galoschen,
Die Seife (aus einem kleinen Basar)
Wohl nie bei „Treu und Ni^lisch“ war.
Sei’s drum, wenn ich es recht begreife Ist gar nicht so übel Kamm und die Seife Und war auch die Lieb einst noch so stramm, Noch strammer ist Liebe mit Seife und Kamm.