Politik und Gesellschaft als Kunst. Güldenklees Toast in Fontanes „Effi Briest“. — In: Formen realistischer Erzählkunst. Nottingham 1979, S. 550-562. 8°
Der Weg zur Weltliteratur: Fontanes Bret-Harte-Entwurf. Potsdam 1980.
70 S. 8° (Fontane-Blätter. Sonderheft 6 )
Der Strandritt. Zwei Textanalysen aus dem 17. Kap. von „Effi Briest“.
- In: Revue d’Allemagne. 14 (1982) 2, S. 278-288. 8°
How I became a Comparatist. — In: arcadia. Zeitschr. f. vergleichende Literaturwissenschaft. Sonderheft. Berlin, New York: de Gruyter 1983, S. 81-91. '
Wie kann man heutzutage komparatistische Literaturgeschichte schreiben? — In: Comparative Literary Studies. (Szeged) 1983, S. 37—46. 8°
Joachim Schobeß, Otfried Keiler (Potsdam)
In memoriam Paul Conrad (1906—1985)
Am 7. September 1985 verstarb unser Freund und Redaktionskollege Paul Conrad, Mitbegründer der „Fontane-Blätter“.
Paul Conrad wurde am 11. Mai 1906 als Sohn eines Lehrers in Groß- Krausnick, Kreis Luckau in der Niederlausitz (heute Kreis Finsterwalde), geboren. Frühzeitig verlor er den Vater. Die Mutter zog im ersten Weltkrieg mit ihrem Sohn zu dessen Großeltern nach Lübben (Spreewald). Hier waren Paul Conrad und Joachim Schobeß seit 1917 befreundet. In Lübben besuchte Paul Conrad die staatliche Paul-Gerhardt-Schule (Realprogymnasium) bis zum „Einjährigen“ und bezog dann in Vorbereitung auf den väterlichen Beruf das Lehrerseminar in Alt-Döbern (Niederlausitz).
Während seiner Schüler- und Seminarzeit und anschließend war Paul Conrad Angehöriger der hündischen Jugend (Wandervogel), die maßgebend seinen Charakter formte (s. Paul Conrad: „Wann wir schreiten Seit’ an Seit’“. — In: „Fontane-Blätter“, Heft 35, 1983, Seiten 259—263). Paul Conrad war später Lehrer in verschiedenen Orten der ehemaligen Provinz Brandenburg, u. a. in Lübben und Oderin (an der Bahnstrecke Berlin—Lübben—Cottbus). Im zweiten Weltkriege zum Bodenpersonal der faschistischen Luftwaffe (Radargeräte) eingezogen, lernte Paul Conrad in Frankreich, Italien und in der Sowjetunion die Schrecken des Krieges kennen. Er zog daraus Konsequenzen und kehrte als überzeugter Antifaschist in die Heimat zurück, um in Teltow/Kleinmachnow als Deutschund Geschichtslehrer tätig zu werden. Er liebte seinen Beruf leidenschaftlich und war bei den Schülern beliebt, im Lehrerkollegium hochgeachtet.
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