Heft 
(1992) 53
Seite
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IV.

Bewundert viell

Und viel gescholten -

So hats am hohen Ziel

Von je gegolten;

Was Freundesstimme

Auch rühmend schuf,

Der beste Mannesruf

Scholl stets vom Feindesgrimme.

Zwar wie Sein Bild

Wir hier gewahren,

Den Scheitel dicht umhüllt

Von blonden Haaren -

Ein Antlitz milde

Und jungendweich,

Traumhaften Zug's fast gleich

Novalis jungem Bilde -

Giebt fremdes kund

Se in sanft Gebahren

Uns, die ans Zeugenmund

Gar oft erfahren:

In frühen Tagen

Schuf manchem schon

Der kecke Musensohn

Kein sanftes Wohlbehagen.

Der Zunge Witz

Mit lustigem Schweifen,

Und hinterdrein wie Blitz

Der klinge Pfeifen!

Gleich that's ihm keiner An ras chem Blut,

Wie einst an hurtigem Muth

Albrecht dem Wallensteiner.

So wird man auch In späten Tagen Von Seinem Jugendbrauch Noch singend sagen.

So wird einst allen Sein junger Tritt Vor Seinem Weltenschritt Besonder noch gefallen.

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