30 Fontane Blätter 115 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes Fontanes Briefe an Theodor Wolff Klaus-Peter Möller [1] Theodor Fontane an Theodor Wolff , Berlin , 4. Oktober 1889 Berlin 4. Okt. 89. Potsd. Str. 134. c. Sehr geehrter Herr. Ergebensten Dank für Ihre freundlichen Zeilen wie für den J. P. Jacobsen´schen Roman. 1 Ich werde ihn – und wie ich nicht zweifle mit Interesse – lesen, sobald die Weihnachtswochen, die ja für den Zeitungsmenschen nicht mit dem 11. Dezember sondern mit dem 1. Oktober beginnen, vorüber sind. Eine realistische Romantik, – ja, so könnte man´s nennen; aber das alles ist doch erst die Hälfte von der Sache, die beiden Gegensätze(mehr Gegensätze als Gegner) können sich durchdringen oder gemeinschaftliche Menage haben, aber auch – getrennte. Es giebt aber auch eine Romantik, ohne jede Spur von Realismus, und grade diese bedeutet das Allergrößte in der Kunst. ⌐ Freilich mehr Mehr Propheten- als Dichtersache! Und auch das kommt wieder. Ich komme vielleicht in einem kl. Essay noch mal auf diese schwierigen aber auch sehr intressanten Fragen zurück. Hochachtungsvoll ergebenst Ihr Th. Fontane .
Heft  
(2023) 115
Seite
30
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