Heft 
(2023) 116
Seite
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26 Fontane Blätter 116 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes ›Schauspielgesellschaft Paul Linsemann‹ u. ä.), als deren Direktor er sich öffentlich präsentierte, gastierte er jeweils während der Sommer-Monate als Theater-Pächter in Berlin (Komische Oper , mehrfach ab 1901), 28 Bremen , Dresden (Residenztheater 1905), Hamburg (Carl-Schultze-Theater ), 29 Han­ nover (Deutsches Theater), Kiel (Schiller-Theater 1902), 30 Köln , Leipzig und Wiesbaden und brachte verschiedene Stücke zur Aufführung, u. a. von Bleibtreu, Grillparzer (Jugendwerke), Hauptmann, Heyse( Der Bucklige von Schiras ) und Ibsen . Im Archiv von Ernst Legal (1881–1955) haben sich eini­ge Besetzungslisten, Theaterzettel, Fotos sowie Verträge(Engagements) von 1905, 1906 und 1907 erhalten. 31 Als Beispiel dafür, wie dieses Tournee­theater aufgestellt war, soll die Beschreibung aus dem Neuen Theateralma­nach von 1906 angeführt werden. Auch in anderen Jahrgängen finden sich vergleichbare Einträge. Neuer Theater-Almanach, 17. Jg., 1906, S. 457 Im September 1909 übernahm Linsemann das Irving-Place-Theatre New York , 32 annullierte den Vertrag jedoch nach wenigen Tagen wieder und kehrte nach Deutschland zurück. 1904 und 1911 bewarb sich Linsemann um die Direktion der Städtischen Theater in Köln . 33 Im Juni 1911 wurde er Oberregisseur und künstlerischer Beirat am Hoftheater in Weimar . Hier inszenierte er u. a. den Urfaust, Hamlet , 34 Gogols Revisor, Ibsens Hedda Gabler und Baumeister Solneß, den Zerbrochenen Krug und Robert Guis­kard von Kleist und Tolstois Die Macht der Finsternis. 35 Im September 1912 wurde er Dramaturg und Regisseur am Hoftheater Wiesbaden , wo er Ib­ sens Volksfeind zur Aufführung brachte. Nach einem Rechtsstreit mit Wil­ helm II. verließ er die Bühne bereits im Frühjahr 1914 wieder und wurde erneut Sommer-Pächter des Residenztheaters. Gemeinsam mit Frieda Ei­chelsheim übernahm er im September 1917 die Direktion des Deutschen Theaters in Köln . 36 Aus dieser Zeit sind zahlreiche Programmzettel im Nachlass Linsemanns überliefert, die er als Makulatur nutzte. Nach dem