Heft 
(2023) 116
Seite
119
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Chronologie der Wanderungen Wolpert 119 (7. September 1896):»Allerschönsten Dank für Ihre freundlichen Zeilen und das kleine Buch, das gleichzeitig eintraf. Ich habe es gleich mit vielem Interesse gele­sen und werde für eine neue Auflage gern ein Möhring-Kapitel schreiben, um so lieber als Alt-Ruppin in meinem Buche verhältnismäßig schlecht weggekommen ist. Aber an solche neue Auflage da in diesem Sommer eine solche erschienen ist ist vor Ablauf von vier, fünf Jahren nicht zu denken und wo bin ich dann?!« 33 Der Satz dieser letzten zu Fontanes Lebzeiten publizierten Auflage des ers­ten Wanderungsbandes gibt Fragen auf: Wie eine sorgfältige Untersu­chung gezeigt hat, lässt sich aufgrund zahlreicher Belege nachweisen, dass die Präliminarblätter und die Druckbogen 13–35 neu gesetzt worden, die Druckbogen 1–12 aber satzidentisch mit den entsprechenden Druckbogen der 5. Auflage, der Wohlfeilen Ausgabe von 1892 sind. Leider lassen weder die Norm der Bogensignatur noch das Druckbild der ersten zwölf Bogen der 6. Auflage einen eindeutigen Schluss zu. Handelt es sich um einen Druck von Stereotypen? Oder von einem Stehsatz? Oder fanden Restbogen der 5. Auflage eine Verwendung? Und wenn ja, ist dies dann vielleicht nur bei einem Teil der Auflage der Fall? Theodor Fontane hat für die 6. Auflage wohl nur die letzten drei Druck­bogen korrigiert; am 27. Januar 1896 schreibt er dem Verleger Wilhelm Hertz:»Ich habe mich auf Korrektur des Gentzrode-Aufsatzes beschränkt, weil ich, bei einer früheren Durchsicht des Bandes, gerade hier einigen Druckfehlern begegnet war.« 34 Bei dieser Korrektur hat er zumindest an einer Stelle auch einen inhaltlichen Fehler der alte Graf Zieten auf Wustrau hatte sein Leben nämlich auf 89, nicht auf 86 Jahre gebracht(S. 546) berei­nigt. Insofern ist zu fragen, ob bei Band I der Wanderungen( Die Grafschaft Ruppin) tatsächlich die 5. Auflage von 1892 als die»letzte Auflage, an der Fontane nachweislich durch Änderungen und Durchsicht der Korrektur­fahnen mitgewirkt hat« 35 , zu betrachten ist. Oder nicht vielmehr die»Sechs­te Auflage« von 1896.