Heft 
(2024) 117
Seite
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Sieben unbekannte Fontane-Briefe aus einer privaten Sammlung  Möller 39 welche die deutsche humoristische Litteratur gebietet, und das Beste ihrer Leistungen in einem starken Ganzen vereinigen.« 22 Fontane sagte seine Mitarbeit zwar zu, er hat aber keine Beiträge in der Zeitschrift publiziert. Eine glanzvolle Entourage nomineller Mitarbeiter, mit denen andere Zeit­schriften sich zu Werbezwecken schmückten, wurde in Stettenheims Zeit­schrift nicht präsentiert. Die Zeitschrift sollte durch sich selbst wirken. 6. Theodor Fontane an Theophil Zolling , Kissingen , 1. Juli 1890 Mit seinem Schreiben vom 1. Juli 1890 bedankt sich Fontane bei Theophil Zolling , dem Redakteur der Zeitschrift Die Gegenwart, für die Zusendung der Besprechung seiner Novelle Stine . 23 Offenbar kannte er den Verfasser Walter Paetow bis dahin nicht, denn er hielt seinen Namen für ein Pseudo­nym. Das ist aber nicht richtig. Paetow(1869–1914), gebürtiger Rostocker, war Journalist, Musikschriftsteller und Redakteur. Er schrieb 1893 über Frau Jenny Treibel 24 und setzte sich 1897 in einem ausführlichen Artikel in der National-Zeitung 25 mit dem Fontane-Essay von Theodor de Wyzewa 26 auseinander. Für diesen Beitrag, in dem er sein literarisches Werk auf eine großartige Weise gewürdigt sah, bedankte sich Fontane mit einem Brief aus Karlsbad bei Paetow. 27 Auch einen Nachruf auf Fontane verfasste Pae­tow. Er erschien im Oktober 1898 in der Zeitschrift Das litterarische Echo. Fontane hat sich, wie gewöhnlich, auch über die anderen Beiträge des zuge­sandten Heftes informiert. In seinem Dankschreiben an Zolling erwähnt er in einer Nachschrift auch die von J. Rosenstein verfasste Rezension des Bu­ches von Heinrich von Sybel 28 über den Krieg von 1866 sowie die Plauderei Aus der Hauptstadt von Maximilian Harden in derselben Nummer der Ge­genwart. 29 7. Theodor Fontane an Eugen Wolff , Berlin , 24. April 1896 Der Adressat dieses Briefes lässt sich aus dem Inhalt erschließen. Er ist an Eugen Wolff gerichtet, dessen Geschichte der deutschen Literatur in der Ge­genwart 1896 in Leipzig bei Hirzel erschien. 30 Fontane bedankte sich für den Band, in dem er gleich geblättert habe. Er sah sein literarisches Schaf­fen darin ausführlich gewürdigt. Der Abschnitt über Frau Jenny Treibel ist besonders umfangreich:»Mit diesem Werk hat der realistische Stil einst­weilen seinen Höhepunkt erreicht.« 31