Friedrich Sohm(1811–1835) Möller 125 Ludwigslust, Schauspielhaus der Sozietät. © Stadtarchiv Ludwigslust zerstört wurde. Der von Hans Wilhelm Bärensprung verfassten Theatergeschichte lässt sich entnehmen, was auf dieser Bühne in jenen Jahren gespielt wurde. Friedrich Sohm und sein tragisches Ende wurden hier allerdings nicht erwähnt. Vor seinem letzten Auftritt in Ludwigslust war Friedrich Sohm als Mitglied der Schauspielergesellschaft Bethmann auf verschiedenen Bühnen in Mecklenburg zu sehen. In einer Theater-Korrespondenz aus Greifswald vom 1. September 1835 heißt es: Die Schauspieler-Gesellschaft des Hrn. Director Bethmann, der wir so viele genußreiche Abende verdanken, wird uns nun diese Woche verlassen, und, wie ich höre, in Stralsund am Sonntag, den 6. d., die Bühne eröffnen.[…] Leider ist das Fach des Herrn Winger noch nicht wieder besetzt. Seit seinem Abgange haben sich schon zwei Schauspieler, Hr. Guinard und Hr. Sohm, in seinen Rollen versucht, allein die Aufgaben wurden nicht genügend gelöst. – Es ist eine schwierige Sache, das Heldenfach zur Zufriedenheit auszufüllen. Im Leben erreichen Wenige das Ziel, auf der Bühne scheitern die Mehrsten. Es bedarf keines Verdrehensder Glieder, keines Tobens und Schreiens: Ein Blick! die richtige Betonung der Rede, eine edle Haltung des Körpers, wirken mehr als die unrecht angebrachten Gesticulationen. 13 Auch das Repertoire der Truppe wird in diesem Theaterbrief rekapituliert. Am 13. September 1835 war Sohm in Stralsund in einer Inszenierung der Räuber zu sehen. Die Kritik fand einiges an seiner Leistung zu bemängeln, war im Wesentlichen aber wohlwollend:
Heft
(2024) 117
Seite
125
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