Heft 
(2024) 117
Seite
152
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152 Fontane Blätter 117 Neuzugänge: Handschriften und Sammlungen 2. Hermann Fricke (1895–1992), Teilnachlass III Einleitung Der wissenschaftliche Nachlass von Hermann Fricke , aus dem bereits 1995(Über­gabeprotokoll) und 2018( Fontane Blätter 112, 2021, S. 200–208) zwei Teile in das Theodor-Fontane-Archiv gelangt waren, konnte 2022 durch die Erwerbung eines weiteren Nachlassteiles ergänzt werden. Diese Neuerwerbung wird hier beschrie­ben und auszugsweise dargestellt. Ein vollständiges Findbuch liegt dem Teilnach­lass bei. Bearbeitet und erschlossen wurde der Teilnachlass von Annette Dittrich und Dominik Ermshaus 2023/2024 im Rahmen ihrer Archiv-Praktika im Theodor­Fontane-Archiv. Ergänzungen und Korrekturen zur Bibliographie wurden an die Bearbeiter gemeldet. Der Teilnachlass III. umfasst fast ausschließlich Material über Fontane. Er be­steht aus einer kleinen Sammlung vorwiegend bibliophiler Drucke aus dem Besitz von Hermann Fricke , einigen Korrespondenzstücken des Bestandsbildners, Ar­beitsmaterialien und Entwürfen sowie einer umfangreichen Zeitungsausschnitt­sammlung. Folgende Bestandsgruppen(1–3, 5) ließen sich identifizieren: 1. Bücher, Broschüren und bibliophile Drucke 2. Material aus Arbeitsprojekten von Hermann Fricke 3. Korrespondenzen 4. Vorprovenienz Theodor-Fontane-Archiv bzw. Friedrich Fontane 5. Materialsammlung zu Theodor Fontane Materialien, die als Vorprovenienz das Theodor-Fontane-Archiv erkennen oder vermuten lassen, sind aus sachlichen Gründen in einer die vorgefundene Struk­tur ergänzenden Bestandsgruppe 4 zusammengefasst, wenn sie keiner der ande­ren Bestandsgruppen zuzuordnen waren. Diese Archivalien dürften dem Be­standsbildner mehrheitlich von Friedrich Fontane überlassen worden sein, der die Forschungen Frickes bereitwillig unterstützte(vgl. 2.1.1., Nr. 1 Streifband; 4.5. mit der Aufschrift»dringend zurückerbeten« von Friedrich Fontane ; 5.1.2. Reiseschriften und Essays, Tristram Shandy mit der Aufschrift»ist schon aufge­klebt«, ebenfalls von Friedrich Fontane ). Ob das auch auf Fontanes Rezension der Ahnen von Gustav Freytag zutrifft, die Fontanes eigenem Zeitungsarchiv ent­stammt, war nicht zu ermitteln. Fragen muss man sich auch, durch welche »glücklichen Umstände«(siehe Fricke: Die Ellora und das Rytly, 1956, S. 21) die Abschrift der Rütli-Ordnungen aus einem der verschollenen Tagebücher Fonta­nes in die Hände des Bestandsbildners gelangte. Dieses Blatt(4.6., Nr. 3) ist mit der Blindprägung»Prov.Verband von Brandenburg« markiert, mit der auch fast das gesamte in der Mappe 2.1.2. verwendete Schreibpapier sowie die Blätter von 4.6.3.,4.,8. gekennzeichnet sind. Mehrfach finden sich auch Abschriften und No­tizen, die die Handschrift von Jutta Fürstenau erkennen lassen. Auch die verwen­dete Makulatur(Briefabschriften) ist in diesem Zusammenhang auffällig. Beson­ders wertvoll für die Forschung ist das ebenfalls in der Gruppe 4 verzeichnete Handexemplar des Auktionskataloges der Nachlassversteigerung von 1933 mit den Markierungen und Notizen von Friedrich Fontane . Die Vorprovenienz der maschinenschriftlichen Abschriften, die überwiegend der Gruppe 4 zugeordnet wurden, ist unsicher. Alle anderen Archivalien wurden in ihren ursprünglichen Bestandsgruppen belassen, die lediglich vorsichtig geordnet wurden. Auch diese Materialien sind