Heft 
(2024) 118
Seite
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Kriegsgesellschaft Schneider 37 und Buchkapiteln immer wieder die Bedeutung des Krieges betont, aber nur selten im Zusammenhang untersucht hat. Tatsächlich ist auffällig, dass sich bisherige Studien auf Texte Fontanes oder Raabes beschränken. Ande­re Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Epoche kommen meist nicht vor, das Thema wird nur selten in einer autorenübergreifenden Perspektive in den Blick genommen. Diese ist jedoch unabdingbar, wenn man die Frage nach der Bedeutung der ›Einigungskriege‹ für die Poetik des Realismus be­antworten will. Abb. 1: Fontane am Schreibtisch, 1896. Ihm gegenüber die rechte Hand Moltkes, ebenfalls mit Schreibfeder. © Theodor-Fontane-Archiv Potsdam Der vorliegende Beitrag will einen ersten Schritt in diese Richtung unter­nehmen und zeigen, dass sich in den literarisch so unterschiedlichen Wer­ken Fontanes und Raabes vergleichbare Strategien der Kriegsdarstellung finden. Beide Autoren legen den Fokus nicht auf das Kriegsereignis als sol­ches, sondern auf dessen gesellschaftliche Folgen(Teil 2). Um zu verstehen, wie ihre Werke am Prozess gesellschaftlicher Selbstverständigung über