Heft 
(2024) 118
Seite
56
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56 Fontane Blätter 118 Literaturgeschichtliches, Interpretationen, Kontexte Einigungskriege und der Stellenwert des Militärischen in der deutschen Gesell­schaft . In: Michael Epkenhans , Gerhard P. Groß (Hrsg.): Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860 bis 1890. Armee, Marine und der Wandel von Politik, Gesell­schaft und Wirtschaft in Europa , den USA und Japan . München 2003, S. 125–141, hier S. 137. 23 Leonhard, wie Anm. 19, S. 603. 24 Vgl. Ute Frevert : Die kasernierte Nation. Militärdienst und Zivilgesellschaft in Deutschland . München 2001, S. 91–95, 182–186. 25 Becker, wie Anm. 22, S. 130. 26 Helmuth von Moltke : Zwei Redeent­würfe für den Norddeutschen Reichstag, 1. Jahreshälfte 1868 , in: Reinhard Stumpf (Hrsg.): Kriegstheorie und Kriegsgeschich­te. Carl von Clausewitz . Helmuth von Moltke . Frankfurt/M . 1993, S. 463–470, hier S. 464. Zur Verzahnung von Militär und Zivilgesellschaft im Kaiserreich siehe Frevert , wie Anm. 24, S. 271–301. 27 Becker, wie Anm. 22, S. 136 f. 28 Voraussetzung für die Verkürzung des Militärdienstes war das Abitur bzw. das Studium an einer Universität. Fontane machte davon Gebrauch, obwohl er kein Abitur hatte Pharmazie konnte man in Preußen mit einer abgeschlossenen fünfjährigen Apotheker-Lehre studieren. Da er jedoch nur vier Jahre absolviert hatte, als er einberufen wurde, fälschte sein Vater kurzerhand Dokumente. Vgl. DAprile, wie Anm. 2, S. 109–114. 29 Die Figur des Veteranen ist noch wenig untersucht. Die Ausnahme ist Achim Hölters Studie zu den Kriegsinvali­den in der Literatur, vgl. Achim Hölter : Die Invaliden. Die vergessene Geschichte der Kriegskrüppel in der europäischen Literatur bis zum 19. Jahrhundert . Stuttgart 1995. 30 Jakob Vogel : Der Undank der Nation. Die Veteranen der Einigungskriege und die Debatte um ihren » Ehrensold « im Kaiserreich . In: Militärgeschichtliche Zeitschrift 60(2001), H. 2, S. 343–366, hier S. 350–352. 31 Vgl. ebd., S. 344: Zu den genauen Zahlen gibt es nur wenig Quellen, wobei die Angaben davon abhängen, wer als Veteran gilt und wer nicht. Offizielle Angaben schwanken sehr stark. Da die Kriegervereine jedoch angaben, über 350.000 ehemalige Kriegsteilnehmer in ihren Reihen zu haben, dürfte die Zahl auf jeden Fall im sechsstelligen Bereich gelegen haben. 32 Ebd., S. 345. 33 Ebd., S. 353–357. 34 Ebd., S. 357 f. 35 Daran knüpft die für Fontane spezifische Darstellung moderner Männlichkeit an, die Walter Erhart am Beispiel von Vor dem Sturm , Schach von Wuthenow und Der Stechlin herausgear­beitet hat: Die jungen Männer Lewin, Schach und Woldemar zeichnen sich in der Romanhandlung durch ›unmännliche‹ Eigenschaften wie Sensibilität und Schwärmerei aus im Gegensatz zu Veteranen-Vätern wie Berndt und Dubslav. Die jungen Männer müssen erst in einer Art ›rite de passage‹ zu Familien­männern werden, die in der Lage sind, den Namen ihrer Väter weiterzugeben. Ein prekäres Unternehmen, das auch, siehe Schach von Wuthenow , scheitern kann. Vgl. Walter Erhart: Familienmänner. Über den literarischen Ursprung moderner Männlichkeit . München 2001, S. 172–208.