Heft 
(2024) 118
Seite
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Fontane in Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane Wolpert 123 me seiner Romane in Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane als Autor nun steht, spricht für sich: Autoren in Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane waren u. a. Jonas Lie (1833–1908), Gabriele Reuter (1859–1941), Gustaf af Geijerstam (1858–1909), Thomas Mann (1875–1955), Herman Bang (1857–1912), Eduard von Keyserling (1855–1918), Gabriele dAnnunzio (1863–1938), Hermann Hesse (1877–1962), Emil Strauß (1866–1906), Peter Nansen (1861–1918), Laurids Bruun (1864–1935), Felix Salten (1869–1947), Björnsterne Björnson (1832–1910), Knut Hamsun (1859–1952), Hermann Bahr (1863–1934), Bernhard Kellermann (1879–1951), Jakob Wassermann (1873–1934), Friedrich Huch (1873–1913), Leo Tolstoi (1828–1910), Georg Hirschfeld (1873–1942), Arthur Schnitzler (1862–1931), Alice Berend (1875– 1938), Selma Lagerlöf (1858–1940). Letztendlich so Reiner Stach in seiner Verlagsgeschichte sollten in Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane»möglichst viele Autoren Fi­schers mit ausgewählten und ungekürzten Texten zu Wort kommen, dazu einige hochrangige, aber wenig gelesene Autoren anderer Verlage, deren Werk im Rahmen einer billigen Reihe auf breitere Popularität hoffen du r f t e.« 12 Zu letzteren dürfen wir auch Theodor Fontane zählen. Mit einem frühen Roman von ihm, nämlich mit LAdultera , eröffnet S. Fischer die erste Reihe. Damit steht Fontane sogar an der Spitze des gesamten Projektes. Für den Verlag so präsentiert S. Fischer das Buch auf dem Schutzumschlag ist LAdultera »das erste Buch, dessen Stoff Fontane aus dem Leben seines zeit­genössischen Berlins nahm, zugleich der erste bleibende Roman der mo­dernen, realistischen Bewegung«. In Cécile dann, dem zweiten Werk Fontanes, das in Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane aufgenommen wurde, ist in die Verlagswerbung am Ende des Bandes ein Auszug aus einer Rezension der Breslauer Zeitung aufgenommen worden, in welcher sich der Verlag in seiner Entscheidung bestätigt sehen konnte: Fontanes LAdultera eröffnet die Sammlung. Man hätte keinen geeigne­teren Dichter als Fontane, der einst vor vier Lustren den Jungen voran­ging im Kampf gegen die Unkunst der Lindau , Blumenthal und Lubli­ner, die Führung übergeben können, kein Werk hätte so klar den Weg gewiesen wie die LAdultera . Hier stehen wir mitten im Berliner Leben, hier werden wir umweht von der Luft der Moderne, hier hören wir die wundervoll vertiefte Geschichte der Ehe der jungen Melanie van der Straaten. Schon die LAdultera zeigt die gewaltige Kunst und die wun­dervolle Lebensanschauung des greisen Theodor Fontane und ist ein Markstein in der Geschichte des modernen Romans. 13 In den auf die Publikation von LAdultera folgenden Jahren werden peu à peu die Rechte an vier weiteren der sogenannten»kleineren« Romane