Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 17 [Neue Nr. 3256] (1905) Hohenwalde / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
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III. Bodenbeschaffenheit.

Auf Blatt Hohenwalde sind folgende Hauptbodengattungen vertreten: Lehmboden, Tonboden, Sandboden, Kiesboden, Humus­boden und Kalkboden.

Der Lehmboden.

Lehmboden und lehmiger Boden bedeckt den größten Teil der Liebenower Platte. Er ist der Verwitterungsboden des Unteren und Oberen Geschiebemergels. Der Geschiebemergel besteht aus einem kalkhaltigen Tone, in den Sand und Kies von allen Abstufungen der Feinheit, sowie Steine bis zu den größten Blöcken eingeknetet sind. Er ist ungeschichtet, in un­verwittertem Zustande stets kalkhaltig und durch diesen Kalk­gehalt und seinen Reichtum an tonigen Teilen sowie an Alkalien (namentlich Kali) und Phosphorsäure ein ausgezeichneter Acker­boden und ein vorzügliches Meliorationsmittel für ärmere Böden. Infolge der Verwitterung durch die Einwirkung der Luft und der Tagewasser verliert er seinen Kalkgehalt und geht in Geschiebe­lehm über, der kalkarm, aber noch reich an tonigen Teilen ist und seinerseits bei genügendem Sandgehalt wieder infolge weiterer Ver­witterung zu lehmigem Sande werden kann, dessen Tongehalt dann 4 pCt. selten zu übersteigen pflegt. Diese Verwitterung des Ge­schiebemergels geht einmal in der Weise vor sich, daß die Tage­wasser, die stets etwas Kohlensäure führen, dadurch befähigt werden, den kohlensauren Kalk als Bikarbonat in Lösung zu bringen. Beim weiteren Versickern der Wasser im Boden wird infolge-