Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3244] (1875) Sect. Cremmen / geognostisch und agronomisch aufgenommen von G. Berendt und L. Dulk
Entstehung
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Blatt Cremmen.

der höheren Flächen eine geringere

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als auf der

ebeneren eigentlichen Hochfläche /'LS. 611)

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Trotz seines geringen, durchschnittlich nur 2 4 pCt. betra­genden Gehaltes an plastischem Thon (Allg. Erl. S. 87) ist dieser lehmige, zuweilen sogar nur schwach lehmige Sand der im Ganzen zuverlässigste Ackerboden dieser Gegend. Es ist dieses eben nur zum Theil eine Folge seiner petrographischen, neben dem plastischen Thon noch weitere, für die Pflanzenernährung directer verwerthbare feinerdige Theile reichlich aufweisenden Zusammen­setzung, vorwiegend aber Folge seiner erwähnten Zugehörigkeit zu der Wasser schwer durchlassenden Schicht des Diluvialmergels.

Der an sich noch immer leichte, wenig bindige Boden bietet nämlich in Folge dieser wasserhaltenden und schwer durchlassen­den Eigenschaft seines Untergrundes, des Lehms und noch mehr des intacten Mergels, den Pflanzen nicht nur, selbst in trockener Jahreszeit, eine entsprechende Feuchtigkeit, sondern die tiefer gehenden Wurzeln und Wurzelfasern finden hier auch einen grösseren Reichthum an mineralischen Nährstoffen. Wird ihm durch Hinzuführung des in 1 bis höchstens 2 Meter Tiefe, wie Seite 6 bereits erwähnt wurde, überall erreichbaren intacten Dilu­vialmergels einmal der ihm, als der Verwitterungsrinde, schon längst fehlende Gehalt an kohlensaurem Kalke wiedergegeben und der sehr geringe Thongehalt gleichzeitig erhöht, so lohnt er diese Mühe und Kosten, wie durch die Erfahrung hinlänglich bewiesen ist, reichlich und für eine ganze Reihe von Jahren.

Aus dieser Oberkrume des Diluvialmergels, meist sogar nur aus der Ackerkrume*) desselben ist denn in der Hauptsache auch nur

Der alluviale Lehm- und lehmige Boden durch allmä- lige Zusammenschwemmung entstanden, wie sie bei jedem Regen oder jeder Schneeschmelze mehr oder weniger fortgesetzt wird.

*) Die Ackerkrume ist, wie in den Allgemeinen Erläuterungen S. 57 ausein­andergesetzt worden, nur ein Theil und zwar der oberste, durch Bearbeitung von Menschenhand weiter veränderte Theil der Oberkrume, dem gegenüber dann der Ackerboden als der untere Theil der Oberkrume unterschieden worden ist.