Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3244] (1875) Sect. Cremmen / geognostisch und agronomisch aufgenommen von G. Berendt und L. Dulk
Entstehung
Seite
20
Einzelbild herunterladen

20

Blatt Cremmen.

lieh macht. Er ist als werthvoller Boden besonders für die Kraut- und Rüben-Artcn allgemein bekannt.

Die reinen Alluvialkalke bis Kalksande treten innerhalb dieser Section nicht direct bodenbildend auf, sind aber auf die Vegetation und demgemäss auf die Cultur des Bodens dennoch von grossem Einfluss. Auf erstere kann derselbe kein günstiger genannt werden. Sie finden sich im Untergrund theils unter humosem Sande wie schon oben (S. 12) angegeben, z. B. südlich Hohenbruch und nördlich Schwante in der Nähe der Fliessbrücke; theils unter Torf oder Moorboden z. B. im Schleuener Luch, nördlich des Ruppiner Canales, oder andererseits südlich Cremmen.

Der Moorboden, der in der Regel seiner niederen und nassen Lage wegen als Wiesenboden zweckmässige Verwendung findet, ist innerhalb dieser Section an einigen wenigen Stellen z. B. bei Cremmen und bei Gr. Ziethen unter den Pflug genommen.

H . 2 -

6 , SH. 2

oder

Wie die agronomischen Eintragungen g g

u. s. w. zeigen, besteht seine Ackerkrume aus einer mehr oder minder sandigen Moordecke von wechselnder Mächtigkeit aber stets mit Sanduntergrund und es würde, da der Humus im All­gemeinen mit zu den wichtigsten Erfordernissen eines guten Acker­bodens gehört, die Ertragsfähigkeit eine ganz günstige sein können, wenn in richtiger Weise für Entwässerung gesorgt werden könnte. Da solches aber in den meisten Fällen nur in sehr beschränktem Maasse der Fall sein kann, so gilt von dem Moorboden auch selbst als Wiesenboden in noch höherem Maasse das vorhin vom jung­alluvialen Sandboden Gesagte. Es wird daher stets von Vortheil sein, neben möglichster Regelung der Entwässerung, durch Zufuhr einerseits eines Mergels, andererseits eines möglichst feldspath- reichen Sandes, die den Humusbildungen eigenthiimliche Säure und deren nachtheiligen Einfluss abzustumpfen, bez. die minera­lischen Bestandtheile des Bodens zu erhöhen und seine physika­lischen Eigenschaften zu verbessern. Im vorliegenden Falle würde die Zufuhr der schon erwähnten kalkreichen Diluvial - Grande aus der Gegend von Cremmen beide genannte Erfordernisse zugleich erfüllen.