Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3548] (1899) Sect. Rüdersdorf / unter Benutzung d. Eck'schen u. Orth'schen Aufnahmen im N. O.-Viertel geogn. u. agronom. aufgen. ... u. revidirt durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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Blatt Rüdersdorf .

Umgebung von Woltersdorf liess sich dies häufig beobachten und wurde das Liegende des Mergels dort oft schon bei den bis auf 2 Meter geführten Bohrungen erreicht. Eine etwas grössere Flächenausdehnung erlangt derselbe im Thale des Fredersdorfer Fliesses, wo er mit seinen ihn überlagernden Verwitterungs- producten, dem Lehm und lehmigen Sande zu Tage tritt und durch die Bohrungen fast überall nachgewiesen wurde.

Das Obere Diluvium.

Dasselbe ist durch den Oberen Diluvialmergel und den Oberen Diluvialsand vertreten.

Der Obere Diluvialmergel.

Der Obere Diluvialmergel nimmt in typischer Ausbildung einen grossen Theil der diluvialen Hochfläche ein und dehnt sich, wie dies in der Karte aus den agronomischen Eintragungen und der neapelgelben Grundfarbe sofort zu ersehen ist, unter einer Bedeckung von Oberem Diluvialsande oder Flugsande noch wei­terhin aus. In seiner ursprünglichen Ausbildung als Mergel tritt er nie an die Oberfläche, sondern wird nur in den hier überall vorkommenden Lehm- und Mergelgruben, in denen er zu land­wirtschaftlichen Zwecken abgebaut wird, als solcher angetroflfen.

In diesen Gruben ist das Profil des Oberen Diluvialmergels, wie es durch die nachträgliche Verwitterung entstanden ist, fast überall sehr deutlich zu beobachten. Die oberste Rinde bildet gewöhnlich auf 2 bis 15 Decimeter lehmiger oder schwach lehmiger kalkfreier Sand, das letzte Product der Auslaugung und Aus­schlämmung durch die Atmosphärilien. Darunter folgt, ebenfalls kalkfrei, der Lehm, welcher in seiner Mächtigkeit ausserordentlich wechselt, zapfenartig in den Mergel eingreift und sich von dem­selben deutlich durch seine dunklere Farbe abhebt. Durch Ent­ziehung des Kalkes hat bei demselben eine Anreicherung an thonigen Theilen stattgefunden, worauf die grössere Plasticität desselben beruht. In Folge dessen wird er zur Ziegelfabrikation und auch sonst in der Technik verschiedentlich verwandt. Der intacte Obere Mergel besitzt eine mehr oder weniger sandige Beschaffenheit, bei