Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3548] (1899) Sect. Rüdersdorf / unter Benutzung d. Eck'schen u. Orth'schen Aufnahmen im N. O.-Viertel geogn. u. agronom. aufgen. ... u. revidirt durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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Blatt Rüdersdorf.

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meliorationsfähiger und leidet in Folge seines schwer durchlässigen Lehmuntergrundes nicht in dem Maasse an Dürre, wie ein Sand­boden mit tiefem Sanduntergrund. Ueberall, wo der dem Lehm auflagernde Obere Sand unter den Pflug genommen ist, wie bei Münchehofe, Gut Berghof und Tasdorf, hat auch bereits eine Mer- gelung stattgefunden, so dass hierdurch, sowie durch die lang­jährige Cultur, bereits eine schwach humose, schwach lehmige Ackerkrume erzielt worden ist, welche sich an der Oberfläche nur wenig von den eigentlichen lehmigen Sandböden unterscheidet, jedoch dadurch in ihrer Zugehörigkeit zum Oberen Sande erkannt werden kann, dass sich bereits wenige Decimeter unterhalb der Ackerkrume der reine Sand findet, während bei dem eigentlichen Lehmigen Boden lehmiger oder schwach lehmiger Boden unter der Ackerkrume anzutreften ist.

Im Allgemeinen zeichnet sich der Sandboden des Oberen Sandes durch einen Reichthum an kleinen, theilweise auch grossen Geschieben aus, die sich hier allerdings durch jahrelanges Ablesen schon bedeutend vermindert haben. In manchen Fällen lässt sich der Boden als ein grandiger Sandboden bezeichnen. In dem- dersdorfer Forst hat der Obere Sand eine beträchtliche Ausdehnung. In den Jagen 199, 213 und 214, wo der Obere Mergel das Liegende desselben bildet, zeigen die dort angelegten Laubholz-, vornehmlich Eiehenculturen, ein sehr üppiges Gedeihen.

Der Sandboden des Unteren Diluviums tritt nur an wenigen Stellen an die Oberfläche und unterscheidet sich von dem Obe­ren Sande nur durch sein verhältnissmässig feineres und nament­lich gleichmässigeres Korn, obwohl grössere und kleinere Geschiebe, besonders dort, wo derselbe an Abhängen auftritt, nicht ganz an der Oberfläche fehlen.

Der zum Dünensande gehörende Sandboden zeichnet sich durch sein feines Korn und das Fehlen aller Geschiebe aus. Er ist innerhalb des Blattes fast überall aufgeforstet worden und nur im Südosten von Klein-Schönebeck liegt er noch zum Theil ganz frei und wird bei jedem stärkeren Winde weitergetrieben. Eine Aufforstung dieses wüsten Gebietes kann nicht dringend genug anempfohlen werden, denn die benachbarten, durch eine

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