16
Agronomisches.
mitgetheilt wird, in die Tiefe versinken lässt. Diese Eigenschaft ist es auch, die den reinen Sandboden, wie er in grossen Flächen in der Görlsdorfer Forst verbreitet ist, für den Ackerbau ent- werthet. Fehlen diesem Boden Beimengungen von Gebilden, die wie verwitterte Grand-, Mergelsand- und Thonbänkchen der Ackerkrume wenigstens eine geringe Bündigkeit verschaffen, und sind undurchlässige Schichten unter dem Sande nur in grösserer Tiefe vorhanden, so ist dieser Boden nur für Waldcultur und auch dann mit grösserem Erfolge nur für die Kiefer verwerthbar.
Wo dagegen beim Sandboden des Oberen Diluvium der unterlagernde Obere Geschiebemergel in geringerer Tiefe angetroffen wird S 10
— Bohrprofil g-j —, verhindert dieser die völlige Austrocknung
des Sandes und hält die Grundfeuchtigkeit fest; ausserdem können die Pflanzenwurzeln den Mergel noch erreichen und ihm unmittelbar Nährstoffe entnehmen. Solche Böden zeitigen daher weit bessere Erträge, als man nach der Beschaffenheit der Ackerkrume ver- muthen sollte, und geben einen guten Boden für Laubwald ab.
Der Humus- und sehr humose Boden
mit dem agronomischen Profil H 20, HSL 20 etc. ist als Torf, Moorerde in zahllosen, mehr oder minder grossen Senken der Oberfläche vorhanden; da dieselben sich meistens im Bereich des Grundwassers befinden, wird dieser Boden als Wiesenboden verwerthet; nur eine starke Entwässerung gestattet die Umgestaltung der Wiesenflächen, wenn sie lediglich aus Moorerde bestehen, in Ackerland. Torf liesse sich wohl nur durch Ueberfahren mit Sand bei gleichzeitiger Entwässerung (Moorcultur) für den Körnerbau verwerthbar herstellen. Die wichtigste Verwerthung findet der Torf als Brennmaterial.