Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 45 und 44 [Neue Nr. 2735, 2736] (1905) Balow, Grabow / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch W. Weissermel 1900
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Oberflächenformen und allgemeiner geologischer Bau.

Tarnitz (sie in den Holzwiesen etwas nach N. überschreitend) und folgt dann ständig dem eigentümlichen Tale des Meyngrabens. Dieses Tal bildet eine kleine geographische Merkwürdigkeit, in­sofern als es ein Beispiel einer Bifurkation bildet, d. h. eines Nebentalgebietes, das zu zwei verschiedenen Hauptflußgebieten hin entwässert. Unser Tälchen verläuft, immer die preußisch­mecklenburgische Grenze bildend, durch Blatt Balow und Grabow und die Nordwestecke von Blatt Rambow zum Eldetal, so daß der weit größere westliche Teil zu letzterem, der kleinere öst­liche zur Lücknitz entwässert. Daß beide Täler (Elde- und Löcknitz -Tal) später ihre Gewässer im Elbtale vereinigen, ändert nichts an der Erscheinung. Die Wasserscheide im Meyntale liegt nördlich des Bahnhofes Wendisch-Warnow . Bei Warnow sendet das Tal einen südlichen Seitenarm ab, der, als sanderfüllte Rinne sich deutlich abhebend, nach Pinnow verläuft und sich hier mit dem Haupttalzuge wieder vereinigt. Die gleiche Er­scheinung im kleineren Maßstabe findet sich weiter oberhalb nördlich von Warnow .

Der Gebietsteil westlich der Löcknitz erhält seinen land­schaftlichen Charakter durch ein System langgestreckter san­diger Höhen mit hauptsächlich SW.NO. gerichteter Längen­erstreckung. In der Nordostecke von Blatt Rambow ändern sich die bis dahin sehr sanften Oberflächenformen dieses Blattes, und schärfer hervortretende Höhen, wie der Sarglebener Berg, heben sich aus der Umgebung heraus. Nach NO. zu verschärft sich diese Erscheinung, und durch die Nordwestecke von Blatt Karstedt und in das Gebiet von Blatt Balow-Grabow tritt ein System langgestreckter Sandhöhen mit gleichsinnig zwischen diesen verlaufenden Tälern. Nur die vorderste Staffel dieser Höhenzüge, bestehend aus derMarkscheideder Höhe 5G südlich davon und dem Bootzer Berge auf Blatt Karstedt, wird von einigen senkrecht dem Löcknitztale zu verlaufenden kurzen Talrinnen unterbrochen. Die weiter zurückliegenden bilden einheitliche, teil­weise dammartig scharfe Höhenrücken, zwischen denen verhält­nismäßig breite und flache Talsenkungen teils nach NO. zur Tarnitz, teils nach S. zu einem größeren Talkessel bei Sargleben und seiner Entwässerungsrinne bei Garlin hin verlaufen (siehe