10
Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
den obersten, jüngsten Geschiebemergel und die Sande und Kiese , zuweilen auch Tone, die ihn stellenweise überlagern, während alles, was unter diesem Geschiebemergel liegt, also älter ist als er, als Unteres Diluvium zusammengefaßt wird. Wenn wir von den schwer zu beobachtenden Ablagerungen der hypothetischen ersten Vereisung absehen, erhalten wir also folgendes allgemeine Schema für unsere Diluvialbildungen:
Oberer Sand, Kies und Tonmergel Oberer Geschiebemergel Unterer Sand, Kies und Tonmergel Unterer Geschiebemergel Unterer Sand, Kies und Tonmergel
Ebensowenig wie die Eiszeit eine in ihrer ganzen Dauer einheitlich wirkende Periode darstellt, verlief der Rückzug des Eises bei eintretender endgültiger Erwärmung des Klimas gleichmäßig. Als das Abschmelzen der Gletscher den Betrag, um den die Eismassen jährlich vorrückten, überwog, ging die Stirn des Eises immer mehr zurück. Es geschah dies aber nicht gleichmäßig, sondern ruckweise, indem in Perioden stärkerer Erwärmung der Eisrand ein Stück zurückwich, um dann, während Abschmelzen und Nachrücken des Eises einander die Wage hielten, einige Zeit in einer bestimmten Linie stehen zu bleiben. In dieser Zeit häufte sich das vom Eise mitgeführte Material vor der Stirn des Eises zu lang gestreckten Wällen, den sogenannten Endmoränen an, ebenso wie es bei den heutigen Gletschern der Hochgebirge der Fall ist, oder, wenn es zu nennenswerter Aufschüttung nicht kam, wölbte sich unter dem Drucke der gewaltigen Eismassen der Untergrund empor. Einen solchen Fall stellt auch der westlich der Löcknitz gelegene Teil von Blatt Balow-Grabow dar. Die in der Einleitung geschilderten langgestreckten Sandhöhen, die verschiedentlich von Kieslagern oder auch Steinpackungen gekrönt werden, stellen solche rundlichen Aufpressungen, zum Teil verbunden mit Aufschüttungen, dar, entstanden durch mehrfaches, ruckweises Zurückgehen und dazwischen liegende längere Stillstandslagen des Eisrandes. Daß diese langgestreckten Durch- ragungen, auf denen der Obere Goschiebemergel größtenteils durch
^ Oberes I Diluvium.
[ Unteres Diluvium.