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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
den Unteren Sand vom benachbarten Oberen abzugrenzen, so zum Beispiel südlich von Dorf Wendisch-Warnow , und es läßt sich dies manchmal nur mit Rücksicht auf die Geländeformen und die an anderen klareren Stellen des Gebietes gesammelten Erfahrungen mit einiger Wahrscheinlichkeit durchführen.
In dem Gebiete östlich der Löcknitz , das trotz seines bunten Wechsels von Geschiebemergel und Sand im allgemeinen eine einheitliche Fläche Oberer Grundmoräne darstellt, ist der Untere Sand natürlich nur ganz ausnahmsweise der Beobachtung zugänglich. Es ist dies der Fall besonders in der vereinzelten scharf hervortretenden Durchragung des Galgenberges bei Dallmin, die aber unser Blatt nur eben noch berührt, sonst auf Blatt Karstedt fällt, ferner in der kleinen eigenartigen Aufpressung des Gerstenberges bei Dallmin und endlich in einer Grube am Wegekreuz gleich östlich der Neuhäuser Windmühle. Hier sind unter Oberem Sand, der als Vertreter des ausgewaschenen Oberen Mergels anzusehen ist, steil aufgerichtete, teilweise sogar senkrecht gestellte, wohlgeschichtete Sande zu beobachten, die wohl als aufgepreßter Unterer Sand gedeutet werden müssen, der nur durch den Grubenaufschluß der Beobachtung zugänglich ist.
Petrographisch zeichnet sich der Untere Sand im allgemeinen durch sehr gleichmäßiges Korn aus, das heißt, es sind im allgemeinen entweder gleichmäßig grobe oder gleichmäßig feine Sande. Letztere wiegen in unserem Gebiete bei weitem vor. Sie sind vielfach so fest gelagert, daß sie das Eindringen des Bohrers sehr erschweren, fast unmöglich machen. Der Untere Sand ist meist deutlich geschichtet. Häufig zeigt er sehr schön sogenannte Kreuzschichtnug, das heißt die übereinander liegenden Schichten sind nicht im großen Verbände parallel, sondern kreuzen sich vielfach auf kurze Erstreckung. Es deutet dies auf einen häufigen Wechsel in der Richtung der Wasserläufe, die diesen Sand ablagerten, eine Erscheinung, die bei den schnell fließenden, sich selbst häufig den Lauf verlegenden Gletscherflüssen leicht eintreten kann.
Über die Mächtigkeit des Unteren Sandes läßt sich schwer etwas Sicheres sagen; sie muß aber sehr bedeutend sein, sonst