Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 56 [Neue Nr. 2947] (1893) Gollin / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt 1888
Entstehung
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Blatt Gollin, zwischen 53° 0 und 53® 6' nördlicher Breite, sowie 31° 10' und 31° 20 1 östlicher Länge gelegen, gehört der südlichen Abdachung des baltischen Höhenrückens an. Es fällt in seiner ganzen Ausdehnung in das Gebiet vor dem soeben be­sprochenen Endmoränenkamme, welcher nur in der äussersten Südostecke bei Forsthaus Wucker mit seinen Kuppen und kleinen Querkämmen auf kurze Erstreckung das Blatt streift, im Uebrigen aber den Ostrand des Blattes in geringer Entfernung begleitet. Die ganze Oberfläche des Blattes wird, dieser Lage gemäss, fast ausschliesslich von Sanden des Oberen Diluvium gebildet und entspricht somit den schon in der Einleitung zum Vergleich herangezogenen, noch heute vor dem isländischen Eise zu beob­achtenden weiten, von zahlreichen Wasseradern und Rinnen durch­zogenen Sandrs. Dieser Bildung durch die einebenenden Schmelz­wasser des Eises entsprechend, bewegt sich das ganze Blatt fast ausschliesslich in Meereshöhen, welche zwischen 55 und 65 Metern liegen. Eine Ausnahme macht nur einerseits der in schmalen Streifen in die Südostecke des Blattes hineintretende Theil des Endmoränenkammes, welcher mit ziemlich scharfer Böschung bis zu 85 Meter aufsteigt, sowie andererseits die Rinne der Vietmanns- dorfer Schmelzwasser (No. 5 im Uebersichtskärtchen), welche im Bollwin-See zu 51,2 im Polsen-See zu 49,7 und im Ragöser-See sogar zu 48,4 Meter Meereshöhe herabsinkt. Ausser der genannten Schmelzwasserrinne, welche der Mitte des Blattes angehört, nehmen auch die Golliner und die Gross-Döllner Schmelzwasserrinnen hier und zwar im Südosten des Blattes ihren Anfang, ohne jedoch die genannte untere Grenze von 55 Meter Meereshöhe zu erreichen.

Blatt Gollin.

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