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Agronomisches.
Thonboden.
Der Thonboden hat in wirtschaftlicher Beziehung im Bereiche des Blattes keine Bedeutung, da er sich nur auf die kleinen, im vorigen Abschnitte bezeichneten Stellen beschränkt, wo innerhalb der Vietmannsdorfer-See-Thalrinne diluvialer Thonmergel neben den ihn begleitenden Mergelsanden blossgelegt ist. Dasselbe gilt von dem durch die Verwitterung aus diesen Mergelsanden entstandenen thonigen Sandboden, der ebenso wie der vorhin genannte lehmige Sandboden, wenn er durch grössere Ausdehnung an der Oberfläche Anspruch auf besondere Besprechung machen dürfte, nicht hier, sondern unter Sandboden eingereiht werden müsste.
Der Humus- und Kalk-Boden.
Der Humusboden fällt auf dem Blatte, wie gewöhnlich, in seiner Ausdehnung der Hauptsache nach mit der Bezeichnung des Torfes und der Moorerde zusammen. Nur unbedeutende Striche, welche als kalkiger Torf oder Moormergel in petrographischer Hinsicht in der Karte abgetrennt worden sind, würde man auch in agronomischer Hinsicht als Kalkboden abzutrennen haben, wenngleich in gewisser Beziehung, des immerhin weit überwiegenden Humusgehaltes halber, auch eine Zurechnung derselben zum Humusboden gerechtfertigt wäre. In wirthschaftlicher Hinsicht dient der Humusboden der Gegend ausschliesslich der Wiesenkultur, soweit nicht hier und da eine Verwerthung des Torfes durch Torfstiche stattfindet.
Kalkboden allein, der allerdings immernoch mit einer durch langjährigen Wiesenwachs stark humosen Rinde versehen ist, findet sich überall da, wo die dichtere blaue Reissung das Zutageliegen alluvialen Süsswasserkalkes bezeichnet, wie mehrfach im Bereich der Vietmannsdorfer Rinne. In der Nähe von Städten hat sich seine Benutzung als Gartenland bezw. zum Gemüsebau, nöthigen- falls unter Zuführung von Sand und Humus besonders vortheilhaft
erwiesen.