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Die geologischen Verhältnisse des Blattes
Ist der Humus mit großen Mengen Sandes innig gemischt, so bezeichnen wir ihn als Moorerde (ah). Sie lagert in dünnen Schichten auf Sanduntergrund in einigen großen (Nonnenwiesen, Sandwiesen bei Spandau , Wilmersdorfer Wiesen) und einer ganzen Anzahl kleinerer Flächen im Talgebiete des Blattes. Durch Aufnahme von 1 0—20 v. H. kohlensauren Kalkes geht sie in einen kalkig-sandigen Humus über, der als Moormergel (akh) bezeichnet wird. Er ist auf einige kleine, heute völlig bebaute Flächen in W T ilmersdorf beschränkt.
Nicht an der Oberfläche, wohl aber in großer Verbreitung unter den die Havel und Spree bis zum Wannsee begleitenden Überschwemmungsflachmooren lagert ein in feuchtem Zustande hell- bis dunkelbraunes, in trockenem Zustande hellgraues, spezifisch leichtes Gebilde, welches wegen seines Reichtums an kieselschaligen winzigen Algen als Diatomeenerde, Bazillarienerde, früher irrtümlich auch als Infusorienerde bezeichnet wurde und den Ausgangspunkt der bekannten Untersuchungen Ehrenbergs über die Berliner Infusorienerde bildet. Tatsächlich aber bilden die Diatomeen nur einen untergeordneten Bestandteil, während kohlensaurer Kalk und organischer Faulschlamm (Sapropel) die Hauptsache ausmachen, sodaß das Gebilde richtig als Faulschlammkalk oder Sapropelkalk bezeichnet wird.
Unter den sandigen Bildungen des Alluviums spielt der See- und Flußsand nur eine sehr untergeordnete Rolle, da er als schmaler Saum auf die Ufer der seeartig verbreiterten Havel und des Tegeler Sees beschränkt ist.
Um so größere Verbreitung besitzt der Flugsand oder Dünensand. Abgesehen von einigen kleinen aufgewehten Sandflächen südlich von Westend ist er durchaus auf die Talsandgebiete beschränkt, findet sich aber auf diesen in allen Teilen des Blattes. Die höchsten und größten Dünen liegen am Nordrande des Blattes in der Tegeler Forst und erheben sich hier nördlich vom Grabe der Brüder Humboldt auf 57,5 m; in den Rehbergen nördlich von Plötzensee begegnen wir Höhen von 53,5 m; alle übrigen Dünen bleiben unter 50 m Meereshöhe. In den Dünen unseres Blattes macht sich eine ausgesprochene Längsrichtung der Dünenkämme von OSO. nach