Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3445] (1910) Charlottenburg : geologische Karte / geogn. bearb. durch G. Berendt ..
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit

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sandes; ganz besonders stark ist sie im nordwestlichen Teile des Blattes in der Spandauer Forst, wo der sehr flache Grundwasser- stand eine Versumpfung des Sandbodens, eine üppige Flora (Iris sibirica!) und die Abscheidung von kleinen Kalknestern im humosen Talsande veranlaßt hat. In der Nähe der alluvialen Rinnen sinkt der Grundwasserspiegel, der Talsand wird trockener, seine Acker­krume ist nur noch schwach humos; schließlich verschwindet der Humusgehalt ganz und kahler, heller Sand liegt zutage, wie bei den Spandauer Weinbergen; solche Flächen neigen dann leicht zu Verwehungen und schaffen Übergänge zu reinen Flugsandböden. Diese sind durchaus nicht immer als absolut kulturfeindliche Böden entwickelt, sondern werden dies nur da, wo die Vegetation infolge zu geringen Alters der Dünen noch keine Zeit gefunden hat, sie zu bedecken, oder wo durch menschliche Unvernunft ehemalige Humusdecken der Dünen wieder entfernt sind. Wo dagegen, wie in der Tegeler und Spandauer Forst, alte Dünen mit altem Walde bestanden sind, da gedeihen auf den mächtigen Sandbergen nicht nur die Kiefern ganz ausgezeichnet und bilden prachtvolle Bestände, sondern auch Eichen von seltener Schönheit mischen sich dazwischen und ein üppiges Unterholz von Himbeeren, Jelängerjelieber, Faul­baum, Hasel und anderen Sträuchern stellt sich ein.

Der Sandboden der Carolinenhöher Hochfläche ist durch Riesel­kultur gänzlich verändert,; so bleibt von den Sandböden der Hoch­fläche allein das GrunewaldWestender Plateau kurz zu besprechen. Es ist aus tiefem Sande aufgebaut und der Grundwasserspiegel liegt viele (bis zu 40) Meter unter seiner Oberfläche in 32 34 m Meereshöhe. Bei ihrer außerordentlichen Durchlässigkeit sind diese Böden deshalb extrem trocken und nur als Waldboden geeignet. Bei dieser Kulturart aber vermag der Boden, unterstützt durch eine gewisse Humifizierung der Waldkrume und durch die dichte Moos- und Rasendecke der Oberfläche, soviel atmosphärisches Wasser aufzuspeichern und vor Verdunstung zu schützen, daß er den Kiefern ausreichende Feuchtigkeit spenden und ihr kräftiges Gedeihen be­wirken kann.