Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3340] (1880) Rathenow : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch F. Wahnschaffe ; unter theilweiser Hülfeleistung des Culturtechniker Lübeck
Entstehung
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Geognostisches.

Der Geschiebemergel zeigt im Allgemeinen keinen geradezu auffallenden Reichthum an Geschieben. In den Gruben auf dem Rathenower Weinberge wurden theils von mir, theils von Herrn Rector Weissker in Rathenow mehrfach Geschiebe gesammelt. Von den krystallinischen, die etwa 90 pCt. betragen, Hessen sich bestimmen: Elfdahlen-Porphyr, Eurit-Porphyr aus Aland (bestimmt durch De Geer ), Angermanlands-Granit (bestimmt durch De Geer ). Unter den sedimentären Geschieben fanden sich: Cambrische Skolithus-Sandsteine, Dalaquarzite, obersilurische Beyrichienkalke, Schiefer mit Monograptus priodon und besonders zahlreiche Blöcke von braunem Jura (nach H. Schröder Kelloway).

Der Untere Diluvialthonmergel ist nur in einer einzigen Grube am Westabhange des Priesterberges bei Elslaake beobachtet worden und zwar bildet er dort das Liegende des Unteren Dilu­vialmergels. Er ist von gelblicher Farbe, deutlich geschichtet und im Allgemeinen ziemlich sandig ausgebildet. Seine Mächtigkeit ist hier nicht näher bekannt.

Der Untere Diluvialmergelsand findet sich als Einlagerung im Unteren Diluvialsande am Nordufer des Ferchesarer Sees, wo er zum Theil noch seinen Kalkgehalt besitzt, zum Theil auch schon durch Auslaugung desselben in Schlepp umgewandelt worden ist. Dieses Vorkommen ist wegen seiner geringen Mächtigkeit und wegen seines ganz lokalen Auftretens nur von untergeordneter Bedeutung.

Der Unterdiluviale diatomeenführende Süsswasser­kalk ist am Südabhange der Rollberge in einer früheren Grand­grube aufgeschlossen und bildet eine 1 / , 2 Meter mächtige Ablage­rung, welche in einem Winkel von 30 34° dem Berge ange­lagert ist und als Liegendes Grand des Unteren Diluviums besitzt. Sie zeigt sich in der Grube bis zu einer Höhe von ö 1 /^ Meter und wird nach oben zu an einigen Stellen von Resten des Unteren Diluvialmergels überlagert. Der Kalk zeigt in trockenem Zustande eine fast weisse Farbe, ist jedoch an verschiedenen Stellen mit feinerem Diluvialsande vermengt. In dem Süsswasserkalk fand ich Valvaten und Pisidien, sowie eine Süsswasser-Diatomeen­fauna auf.