Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3340] (1880) Rathenow : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch F. Wahnschaffe ; unter theilweiser Hülfeleistung des Culturtechniker Lübeck
Entstehung
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Geognostisch.

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jungdiluvialen Zeit an. Da der Thalsand hier überall das Liegende des Schlickes bildet, so ist letzterer als ein späterer Absatz anzu­sehen und nimmt eine Zwischenstellung zwischen den älteren Thalsanden und den jüngeren humosen Bildungen 1 ) (Torf und Moorerde), sowie den auf Blatt Rathenow ganz zurücktretenden jungalluvialen Sanden ein. Immerhin gehört der Schlick einer verhältnissmässig alten Zeit des Alluviums an, da sich au mehreren Stellen, z. B. östlich von Elslaake und Witzke, Torfablagerungen bis zu 2 Meter Mächtigkeit über demselben finden. Wir können an genannten Orten drei deutliche Terrassen unterscheiden: Erstens die Thalsandterrasse, welche sich an die Diluvial­hochfläche anlehnt, zweitens das Schlickniveau, welches nach dem Thalsande zu allmählich ausgeht, und drittens das Torf­niveau, welches die heutigen Seen und Flussläufe umrändert und vielfach noch vom Schlick unterlagert wird.«

Torfablagerungen finden sich in schmalen Zügen oder ausgedehnteren Becken östlich von Rathenow , längs des Rhin und des Witzker Sees, östlich Elslaake, in der Nordostecke des Blattes, am Ferchesarer See und an der Lehrter Eisenbahn. Wo dieselben in Verbindung mit dem Schlick auftreten, sind sie jünger als derselbe, da er stets ihr Liegendes bildet. Beispiele hierfür bieten die Torfvorkommnisse östlich Elslaake, sowie östlisch des Witzker Sees.

Moostorf, der seine Entstehung fast ausschliesslich den von Jahr zu Jahr absterbenden und untersinkenden Sphagnaceen ver­dankt, findet sich in einer kleinen beckenartigen Vertiefung in der Ferchesarer Ilaide.

Moorerde d. h. ein mehr oder weniger stark mit Sand ge­mengter Humus dort, wo er auf Schlick liegt, oft auch mitthoniger Beimengung kommt an verschiedenen Stellen des Blattes vor. In grösserer Ausdehnung tritt diese Moorerde innerhalb der Ra- thenower Forst auf. Sie ist dort ineist sehr sandig ausgebildet, wenig mächtig und wird von Sand unterlagert, welcher oft kleine Bänkchen von Schlicksand eingelagert einhält.

*) Nördlich von Rathenow ergab eine mit dom Handbohrer ausgeführte Bohrung eine humose Schicht auch unter dem Schlick.