Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 19 [Neue Nr. 3352] (1908) Letschin : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer
Entstehung
Seite
2
Einzelbild herunterladen

2

Bodenuntersuchungen

Analysen anzusehen, da sie neben der Erklärung und Begründung der befolgten Methoden auch die aus den Untersuchungen der Bodenarten in einem Teile der Umgegend von Berlin hervor­gegangenen allgemeineren bodenkundliohen Ergebnisse enthalten.

Uber die angewandten analytischen Untersuchungsmethoden ist im einzelnen kurz Folgendes zu bemerken:

Die Analysen zerfallen, wie die Betrachtung der folgenden Seiten unmittelbar ergibt, in einen mechanisch-physikalischen und einen chemischen Teil. Der erstere umfaßt die Körnung, die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff und die wasser­haltende Kraft, während bei dem chemischen Teile die Nähr­stoffbestimmung mit zahlreichen Einzelbestimmungen, die Tonbestimmung und die Kohlensäure- und Kalk­bestimmung unterschieden werden.

Die Körnung wurde mit 50 bis 100 g Feinboden vor­genommen, den man durch Sieben von 500 g Gesamtboden mittels des Zweimillimeter-Siebes erhielt. Gröberes Wurzelwerk wurde, soweit es anging, bei dieser'vorbereitenden Arbeit zurück­gehalten.

Die Bestimmung der Aufnahmefähigkeit für Stick­stoff wurde nach der Knopsehen Methode ausgeführt. Hierzu wurde nicht Feinboden, sondern Feinerde (unter 0,5 mm Durch­messer) benutzt. Der Feinhoden wurde in einer Reibschale unter gelindem Drücken zerrieben, und die feineren Teile durch das 0,5 Millimeter-Sieb abgetrennt, die gröberen Sande demnach ausgeschieden. 50 g in dieser Weise hergestellte Feinerde wurden mit 100 ccm Salmiaklösung nach Knops Vorschrift be­handelt und die aufgenommeue Stickstoffmenge auf 100 g Fein­erde berechnet. Die Zahlen bedeuten also nach Knop: Die von 100 Gewichtsteilen Feinerde aus Chlorammon (Salmiak) auf­genommenen Mengen Ammoniak, 1. in Kubikzentimetern, 2. in Grammen des darin enthaltenen, auf 0° Cels. und 760 mm Baro­meterstand berechneten Stickstoffs. Die Angabe der Aufnahme­fähigkeit des Feinbodens ergibt sich aus der Bestimmung für die Feinerde durch Umrechnung.

Die volle oder größte wasserhaltende Kraft wurde mit Feinboden nach der Wolffsehen Methode und zwar in