Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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westdentsäx'n Ebene schon sehr nähern. Hier geht im Januar (für die Periode 1851 bis 1 890 ) etwa die Nullgradisotherme hindurch (Hamburg: -ko,3", Gardelegen: Och") und dürfte andererseits die mittlere Temperatur des Juli weniger als 18 " 6. betragen (Juli: Hamburg 17 , 2 , Neustrelitz im Osten und Dahme im Süden je 18,0"). In Potsdam und Frankfurt a. O. hat aber nicht nur der Januar, ton- dern sogar der ganze meteorologische Winter eine Witteltemperatur von unter 0", während der Juli an letzterer Station bereits 1 8 V 2 " aufweist. Der Osten der Provinz fleht sonach in bezug aus die jährliche Schwankung bereits in ausgesprochenem Gegen­sätze zu dem Nordwesten. Auch der Nordosten (die Neumark) ist besonders durch niedrige Wintertemperaturen ausgezeichnet (Landsberg a. W.: 7 , 9 , Januar 1 , 5 , Juli 18,0°).

Die umseitige Tabelle gibt eine Abersicht über die mittleren Temperaturen für die Provinz und die angrenzenden Gebiete.

Um aus derselben für einen beliebigen nicht ausgesührten Ort die mitt­leren Temperaturverhältnisse mit Hilfe zweier oder mehrerer Nachbarorte berechnen zu können, muß mau aber noch den Einfluß der Seehöhe kennen. Hierzu dient dis folgende Tabelle. Wit wachsender Seehöhe nimmt die Temperatur ab. Die Tabelle gibt nun nach Aremser für die einzelnen Seehöhen den mittlereil Betrag an, um den dieselben kälter sind als das Weeresniveau. Will mail null z. B. für einen Ort zwischen Berlin und Frankfurt a. O. in 120 m Seehöhe die mittlere Tempe- ratur wissen, so bilde man die Wittel zwischen Berlin und Frankfurt, die beide in etwa 40 m Seehöhe liegen und daher um 0,2" kälter sind als das Weeresniveau. In 120 m Seehöhe ist es aber um 0 , 7 " kälter als im Meeresniveau. Mithin muß mail von dem gebildeten Wittel noch 0 , 5 " abziehen, um die gesuchten Wittel­temperaturen zu erhalten. Die Temperaturreduktion auf das Weeresnivea» ist nun folgende:

Seehöhe

Januar

Juli

Jahr

20

0,1

0,1

0,1

HO

0,2

0,3

0,2

60

0,2

0,1

0,1

80

0,3

0,5

0,5

100

0,1

0.6

0,6

120

0,5

0,8

0,7

110

0,6

0,9

0,8

160

0,6

1.0

o ,9

180

0,7

1.2

1.0

200

0,8

1,3

1.2

Schoil die allgeführten Witteltemperaturen lassen bei genauer Betrachtung er­kennen, daß auch örtliche Eigentümlichkeiten maßgebend sein müssen (z. B. bei Pots­dam). Die Unterschiede treten jedoch bei den Witteltemperaturen welliger hervor. Einen hervorragenden Einfluß dagegen hat die Örtlichkeit auf die Extreme, besonders auf die Wimma. Dieser Einfluß soll uns zunächst beschäftigen, wobei wir jedoch auf die Witteltemperaturen mehrmals werden zurückkommen müssen.