Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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Alima von West- und Ostdeutschland gelten, da die Witteltemperatur des meteorolo­gischen winters, der die Zeit vom s. Dezember bis 28. Februar umfaßt, in seinen mittleren Teilen, z. B. in der Umgebung von Berlin, fast genau 0° 0 beträgt, so daß sich in diesem kältesten Vierteljahr Taüwetter und Frostwetter das Gleichgewicht halten. Im äußersten Westen Deutschlands hat dieser Zeitraum eine Ulitteltempe­ratur von 8 - 2 " 0, an der Unterelbe noch etwa von cko,7°, im äußersten Osten da­gegen von2 bisp doch kommen Werts von mehr als2" nur auf kleinen Gebieten unseres Vaterlandes (z. B. in Ulasuren) vor. Auch in Brandenburg selbst ist der Unterschied zwischen den östlichen und westlichen Teilen deutlich zu spüren. Größere Bodenerhebungen, die dieses Verhalten wesentlich modifizieren könnten, sind nicht vorhanden. Im Sommer ist es im Osten meist wärmer als im Westen, was ebenfalls in den klimatischen Verhältnissen der Ulark zum Ausdruck gelangt.

hervorgehoben muß werden, daß die im Innern der Großstadt gelegenen drei Berliner Stationen für die Berechnung der mittleren Temperaturen, sowie der Tem­peraturextreme nicht herangezogen werden konnten, da hier besondere Verhältnisse herrschen, die das allgemeine Bild stören würden. Dagegen konnte die in Berlin in der Seestraße in der Nähe von Feldern an der Peripherie gelegene Station benutzt werden, da hier die Temperaturerhöhung, wie die Vergleichung mit der Umgebung von Berlin (Rieselgut Blankenburg) lehrt, nur wenige zehntel Grade beträgt (Jahres­mittel: Seestraße 8,5°, Blankenburg 8,1"). Ebenso ist die in gartenreicher Umgebung frei über der Elbe gelegene Hamburger Seewarte geeignet, als Repräsentant der dor­tigen Gegend auch für die Witteltemperaturen zu gelten. Nach Aremser beträgt nämlich die mittlere Jahrestemperatur, reduziert auf die Periode s85ss8stO, zu Hamburg (Seewarte) 8,5° O., zu Lüneburg 8,3", zu weldorf 8,2°, zu Schwerin 8,s".

2. Mittlere Temperatur.

Nach diesen einleitenden Bemerkungen wollen wir nunmehr zur Schilderung der speziellen Eigentümlichkeiten unserer Heimatprovinz übergehen.

Die Provinz Brandenburg erstreckt sich von 5sh-- bis 53Hst" nördlicher Breite; der westlichste Punkt liegt etwa s pch, der östlichste s6° östlich von Greenwich. Die nörd­lichsten Teile der Uckermark ähneln in bezug auf Bodenbeschasfenheit und Alima den angrenzenden Teilen von Mecklenburg und Pommern, während der Süd­esten sich dem niederschlesiscl-en Alima, der Südwesten dem Alima der sächsischen Ebene nähert. Ein eigentlicher Einfluß der Breite auf die mittlere Jahrestemperatur ist in der Ulark nicht bemerkbar. Dieselbe ist vielmehr in Dahme genau die gleiche wie in Neustrelitz und in Stettin. Die geringfügigen Unterschiede, die sich zeigen, dürften vielmehr durch rein örtliche Einflüsse bedingt sein. Allerdings ist ein Ein­fluß der Breite im Frühjahr unverkennbar. April und wai sind in Ayritz und prenzlau noch merklich kühler als in den mittleren und südlichen Teilen der wark (z. B. Frankfurt a. O.). Die kühlsten Sommer und wärmsten Winter zeigen sich im Westen und Nordwesten. Das Alima der westprignitz dürfte, wie aus den Beob­achtungen des benachbarten Gardelegrn in der Altmark hervorgeht, sich dein der nord-