Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
23
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Stationen

Jan.

Febn

MärzlApril

Mai

Juni

Juli

Aug.

Sept.

Vkt.

Nov.

Dez.

Iahr

Hamburg . . .

17.2

12,5

15,2

12,9

13,2

13,1

15,2

15,8

11,1

15,9

77,7

16,0

124,,

Lenzen ....

15,9

15,6

16,3

12,9

11,2

13,8

>1,2

15,1

12,9

15,7

70,S

>5^.

165,4

Fürsten merder. .

18,3

11,9

11,8

11,6

12,1

11,1

11,2

12,7

11,2

12,6

70,4

11,9

154,6

jiammin . . .

18,2

11,3

11,6

70,z

12,8

11,2

15,6

15,2

12,7

>2,1

>1,9

15,1

158,5

Berlin ....

IS,5

11,9

11,3

10,5

12,1

12,7

12,6

>0,3

13,0

<2,0

40,7

13,7

119,3')

Frankfurt a. V. .

14,0

12,2

13,6

m,o

10,7

11.1

15,0

12,0

11,9

11,5

8,S

>5,7

112,9

Landsberg a. w.

12,l

11,1

13,6

9,3

12,2

10,1

11,9

1>,5

>2,2

11,0

70,0

14,9

11«,5

Spremberg. . .

18,3

15,5

15,1

11,9

13,6

15,5

15,9

12,5

13,1

>0,6

S,6

>1,1

159,6

Görlitz ....

14,8

15,5

11,1

11,9

11,2

>2,7

15,1

>2,7

12,0

12,0

70,0

11,0

*58,2

Anmerkung: Die fett gedruckten Zahlen bedeuten Maxima, die kursiv gedruckten Minima.

Die Niederschlagshäufigkeit ist also im Winter besonders groß, gering dagegen im April, und in dem behandelten Jahrzehnt ausfallenderweise auch im November. Letzteres dürste aber speziell eine Eigentümlichkeit des Jahrzehntes sßOO ge­wesen sein und keine allgemeine Bedeutung haben. Immerhin ist es auffallend, daß auch kurz vor f 89 j, im Jahre >889, sowie bald nach fhOO, im Jahre t902, das Novemberwetter von barometrischen Nlarimis sehr beherrscht wurde, so daß nur selten Niederschläge fielen. Natürlich kann auch trotzdem wegen der im Innern von Barometermaximis häufigen Nebel die Sonnenscheindauer gering und das Wetter unfreundlich sein. Durch Armut an Niederschlagstagen - und dies dürfte eine aucb im langjährigeil Buttel wiederkehrende Erscheinung sein zeichnet sich ferner der April aus. Dies dürfte seilte Erklärung in den um diese Zeit häufigen trockenen Nordwinden finden. Die Häufigkeit des Niederschlages im Winter endlich gibt der Tat­sache Ausdruck, daß um diese Jahreszeit geringfügige, wenig ergiebige Niederschläge häufig sind, die bei frostfreiein Wetter aber immerhin ausreichen, um das Gefühl der Nässe und des Unbehagens hervorzurufen.

l2. ScHneebäufigkeir. Erster und letzter Schnee.

Im Winter fällt natürlich ein großer Teil der Niederschläge in fester Horm, i» Gestalt voll Schnee. Die Verteilung der Schneehäufigkeit zeigt, daß eine große Anzahl von Schneetagen im allgemeinen weit mehr init den Gebieten niedriger Temperatur, als mit den Gebieten starker Winterniederschläge znsammenfällt. Der Nordwesten verdankt eben seinen Niederschlagsreichtum im Winter der Nähe nördlich vorbeiziehender De­pressionen. Es herrschen daher südwestlickie Winde und Regen. Schneefälle finden dagegen gern bei nördlichen Winden statt, wenn die Depressionen südlich oder östlich von uns liegen, so daß ihre Häufigkeit nach Osten hin zunimmt. Die Verteilung der Schneehäufigkeit über unserem Gebiete zeigt null, daß die Unterschiede in dieser Hin­sicht nur geringe sind. N!an muß hierbei nämlich in Betracht zieheil, daß die An­gaben hierüber in hohem Grade von der Aufmerksamkeit des Beobachters abhängig find, so daß nur sehr gute Stationen zur Verarbeitung verwendet werden können.

') Im langjährigen Mittel (> 818 1890 ) hat Berlin >52 Tage mit mehr als 0,2 mm Niederschlag und 35 Schneelage.