Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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Sonnenschein bei niedriger Temperatur gewesen sein, so daß bei den hohen Schnee- lagen, die sich im Winter bildeten, kein völliges Abschmelzen derselben stattfinden konnte. Ls dürfte dies die wahrscheinlich« Annahme über das Alima der Eis­zeit sein.

25 . Zusammenfassung und Schluß.

Fassen wir zum Schluß noch einmal »das über unser Alima Gesagte zu­sammen, so entspricht also dasselbe mittleren Verhältnissen innerhalb Norddeutsch­lands mit höheren Temperaturen, besonders im Winter, als im weiteren Osten, dagegen niedrigeren als im weiteren Westen. Die Temperaturschwankungen sind bereits erheblich größer als in den küstennahen Gegenden. Die benachbarten Ge­birge (harz, Riesengebirge) sind natürlich erheblich kühler. Rann sonach ein Land­aufenthalt in der Mark für Meer oder Gebirge dem Großstädter keinen völligen Ersatz bieten, so hat er doch immerhin erhebliche Vorzüge vor der Großstadt. Die Sonnenhitze ist weit weniger drückend, da an klaren Tagen die nächtliche Abkühlung eine bedeutende ist, so daß es auf dem Lande abends oft 35° kühler ist als gleich­zeitig in der Stadt. Bei genügender nächtlicher Abkühlung empfinden wir aber die Hitze weit weniger, als wenn es auch abends noch schwül ist. Im Ver­gleich zum äußersten Nordosten unseres Vaterlandes, West- und Ostpreußen, ist das Alima der Mark ein sehr begünstigtes zu nennen, da die mittlere Jahres­temperatur erheblich höher ist als dort, so daß es zu fast allen Zeiten des Jahres wärmer ist. Das Umgekehrte gilt, wenn wir die Mark mit Südwestdeutschland und den Rheinlanden (abgesehen natürlich von den Gebirgen) vergleichen.