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zugehöriger Böschungswall angesehen werden müssen. wenn dies die bekannteste Stelle ist, so liegt doch die markanteste in dem Winkel zwischen dein Äderbruch und dem Warthebruch, hier findet sich das F a h l e n w e r d e r s ch e Bruch mit 40 m Meereshöhe, und zwischen ihm und dem Warthebruch erhebt sieb der Vietzer Böschungswall auf s40 m. Diese Erscheinung trifft man oft in den kleinsten Verhältnisse wieder; so wird das Döberitzer-Plateau westlich von Spandau durch eine in ihrer Breite sehr wechselnde Bruchzone, den Wublitz-Graben, begrenzt, zu der innerhalb des Plateaus eine Randdevression parallel läuft mit mehreren kleinen Fennen, Brüchern und Seen, während zwiscben ibnen ein Wall emporragt, der im Weinberg 6st,5 m, im Alten Mühlenberg 60 in und im Finkende rg 75 in höhe erreicht.
Diese drei Beispiele mögen vorläufig genügen, um die Erscheinung zu erläutern; sie stehen an dem einen Ende der langen Reihe, und es mag daher nur noch ein Beispiel gebracht werden, das gleichsam an dem anderen Ende steht, hinter dem Rande der Prignitz-Ruppiner Böschung läßt sich eine flache Bodenfalte verfolgen, die bald als Luchzone, bald als wiesengeländc und bald durch eine Scharung von Seen sich als hierher gehörig markiert.
was Berendt^ im Anschluß an den Nordrand des Teltow-Plateaus als Aufwölbung, erzeugt durch die einseitige Belastung neben einem Tal, erklärt, muß daher als mehr oder weniger deutlich losgelöster Horst angesprochen werden.
Die Lücher und Brücher begründen aber nicht bloß den Umfang und die Form der Plateaus, sie bedingen auch ihre Neigung zum Horizont. Die Schollen, besonders die großen und selbständigen, stellen schiese Ebenen dar, die ihre höchste Kante dort haben, wo die breiteste und tiefste Einsenkung sie begrenzt. Die schönsten Beispiele für diese Tatsacbe bieten das Barnim-Lebuser und das Teltowplateau; die aufgerichtete Kante des ersteren liegt neben dem Äderbruch und die des letzteren neben dem Spreetal. Die Neigung dieser schiefen Ebenen wird am klarsten durch den Lauf ihrer Bäche und Fließe bewiesen.
Die Gebiete mit e b e n f l L ch i g e m Tharakter werden begrenzt von Bruchzonen mit ungefähr gleicher Breite und Tiefe. Ein solclies findet sieb z. V. in der Uckermark zwischen der Uckerrmne und dem Randowtal, ein zlveites in dem Soldiner Seengebiet zwischen den beiden Schenkeln des Ädertales und des Warthebruches. Auch der ganze Sternberger Horst kann hierher gerecbnet werden, dock' muß man hier bei seiner Größe noch mannigfache andere Details in Betracbt ziehen.
Als eine Zwischenstufe zwischen der horizontallandschaft und der scbiefen Ebene kann man die T e r r a s s e n l a n d s ch a f t einstigen, die gelegentlick mehr oder weniger innig mit beiden verbunden ist. Eine Terrassenlandschaft in großem Maßstabe bildet die Böschung des Barnim-Plateaus zur Havel und Spree. Schon seit alter Zeit ist diese Tatsache erkannt durch die Scheidung in einen hohen und Niederen Barnim. Die untere Stufe, die den Spreerand oberhalb und unterhalb Berlins begleitet, bildet eine vollständig horizontale Ebene, die man aus einer Fahrt mit der Gstbahn zwischen Berlin und Strausberg weithin überblickt. Eine
') Neues Jahrbuch i88>, ?. 228.