Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
83
Einzelbild herunterladen

85

Die Uckermark.

Die geographische Lage der Uckermark im Zuge de- Südbaltischen Horstes ist sehr auffällig und bedingt ihren orographischen und geologischen Bau: sie liegt in dein Winkelraum zwischen den beiden Schenkeln, und diese Lage findet ihren ein­fachsten Ausdruck in dem Verlauf der Wasserscheide; diese teilt nämlich die Uckermark in ein schmales westliches Stück mit dein Hauptanteil des Kreises Templin und ein breites östliches mit den beiden Kreisen j)renzlau und Angermünde.

Zwischen den Feldberger und den Fürstenwerdersäsen Seen beginnt ein Bücken, der sich von Warbende: ss9 w., über parmen: Iss m, die Zerweliner Heide: s05 m, die Prenzlauer Stadtforst: s08 m bis an das Südende des Gber-Uckersees zum Fuchsberg mit 8s) w erstreckt. Bis dahin bewahrt die Wasserscheide noch die alte Himmelsrichtung des westlichen Flügels; hier aber biegt sie plötzlich sckxwf nach Süden um und streicht westlich neben (Vrimnitzsee und Werbellinsee weiter.

Der schmalere südwestliche Flügel der Uckermark ist bestimmt durch eine außer­ordentliche Häufung von Seen, und zwar sind es in ausgesprochenem Waße Reihen­seen, die neben einer deutlichen- parallelen Anordnung auch eine auffallende recht­winklige Durchkreuzung aufweisen. Die höcliste Reihe beginnt an der Uleckien- burgischen Grenze mit dem Karwitzer See: 84 m, und enthält noch den Nkelleusee: 77 m und den Krewitzsee mit 77 m. Auf der nächsten Stufe liegt eine kürzere Reilse mit kleinen Seen, unter denen der Haussee mit 66 in Uleereshöhe der größte ist. Die dritte Reihe ist sehr lang und deutlich, sie läßt sich 20 km weit verfolgen, indem sie im Westen mit dem Großen Tüstrinsee: 64 m beginnt und über den Stoitzsee: 7 s m, den Ratlsenowsee: 70 in, den Großen Warthesee: 70 in, den Trebowsee: 75 m bis zum Kuhzer See: 70 in streicht. Die vierte Reihe wird bezeichnet durch den Aenssee: 55 in, den jAatkowsee: 56 m, den Netzowsee und

Fährsee: 52 in und den Kölpinsee: 59 m. Dieser Zug ist 27 km lang. Vor ihnen breitet sich das Vorland des linken Havelufers aus, auf dem ein letzter paralleler Zug von sO km Länge liegt mit dem Lübbesee: 55 ni und dem Lübelowsee: 59 m.

Diese Reihen halten ungefähr die Richtung Nordwest-Südost ein. Die ziveite Serie, die nun jene mehr oder weniger genau rechtwinklig kreuzt, beginnt mit einem 50 km langen Zuge neben der mecklenburgisckM Grenze. Gr nimmt seinen Anfang im Nordosten bei Wolfshagen mit dem Haussee: 92 m, dann folgen der Große See und der Dammsee: 95 ni, zwischen denen Fürstenwerder liegt, daran schließen sich die Feldberger Seen mit 8-s m, und den Abschluß bilden mehrere kleine Seen mit 75 und 72 m Nieereshöhe, von denen der letzte auf den Westzipfel des Großen Tüstrinsees stößt. Die nächste Reihe ist 26 km lang und beginnt im Nordosten mit dem schon erwähnten Kuhzer See. Dann folgt eine Reihe kleinerer Seen bis zum Templiner See: 5s m, und den Schluß bildet der Röddelinsee: H8 w, an den sich noch zwei kleine bis zur Havel anschließen. Die dritte j?arallelreihe beginnt nn Nordosten mit dem Großen und Kleinen Arüßnicksee: 62 m, auf die dann der Große Döllnsee: 58 m folgt, der seinen Abfluß durcb das Döllnfließ in die Havel hat. Endlich läßt sich nocb eine sebr kurze Reibe von Seen von Groß-Sck>önebeck bis Liebemvaldc verfolgen.

s'