Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
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Zeichnungen: diejenigen, welche Mühlen treiben, heißen Mühlenspree bzw. Mühlen­fließ und solche, welche Ortschaften mit den hauptrinnen im Innern verbinden, heißen Grobla, wie z. B. die Leipesche und Lehdesche Grobla. Auch die Ortschaften am Rande stehen mit dem Innern durch Wasserstraßen, wie es das Straupitzer Fahr­fließ und die Zaucher Kahnfahrt sind, in Verbindung. Der Obere Spreewald ist 20 700 Im groß und besteht aus sandigem Humusboden, von seiner Fläche werden nur 1500 da beackert, und der weitaus größte Teil bleibt für wiesen- und Waldland übrig. Größere waldgebiete finden sich besonders nördlich von der Mutnitza, wo sie fiskalisch sind. Eine Kahnfahrt durch dieses Waldgebiet gehört zu den Glanzpunkten einer Spreewaldpartie.

Das Mittelmärkische Seengebiet.

Das Mittelmärkische Seengebiet bildet ein abgeschlossenes Becken, das von der Dahme entwässert wird. Seine Grenzen sind nach allen Seiten deutlich ausgebildet, wenn auch landschaftlich wenig in die Augen fallend. Am merkwürdigsten ist wohl die gegen das Lieberoser jAateau; hier findet sich zwischen beiden Gebieten der Untere Spreewald eingeschaltet, eingerahmt von schwachen rundlichen Auf­wölbungen. Die nördliche Fortsetzung der Grenzlinie bildet die westliche Abdachung des Rauenschen Horstes mit den Seen um Storkow. Die südliche und westliche Grenze ist wieder eine schwache Aufhügelung; im Süden stößt sie mit ihrem äußeren Rand an den Baruther Graben vor dem Sächsischen Grenzwall und im Westen an das Nuthetal, wo sie besonders undeutlich ausgebildet ist. Die Städte Mittenwalde, Zossen, Teupitz und Storkow schließen ungefähr die eigentliche seenreiche Mitte ein. Das Verhalten der Dahme ist geographisch sehr beachtenswert; sie begleitet nicht, wie die j)Ia»e im Norden, den Rand des Sächsischen Grenzwalles, d. h. sie biegt nicht in das Baruther Tal ein, sondern fließt nach Norden weiter, ein Zeichen, daß an ihrer Austrittsstelle keine Grabenbildung vor dem Sächsischen Grenzwall sich findet.

Die Seen liegen in diesem Becken ganz unregelmäßig verteilt; am dichtesten sind sie am Fuß des Rauenschen Horstes geschart, wo sie auch den größten Umfang haben. Der äußerste von ihnen ist der Große Storkower See, der sowohl mit dem Scharmützelsee als auch mit dem wolziger See in Verbindung steht, und letzterer erhält noch von Süden her die Abwässer eines großen buchtenreichen Sees, dessen Einzelabschnitte besondere Namen haben, wie Schaplowsee, Großer Selchower See, Groß-Schauenscher See, Woäwwsee und Schweriner- oder Bugker See. Dieses ganze Sernststem der östlichen Hälfte schickt seine Abflüsse bei jAieros in die Dahme. Auf ihrem westlichen Ufer liegen zunächst die Teupitzer Gewässer oder der Groß- Körissche Schiffsgraben. Die Reihe beginnt mit dem Teupitzer See, und es folgen noch sieben kleinere bis zur Mündung in die Dahme bei siRieros. Unweit ihres oberen Endes entspringt eine zweite Wasserstraße, die Zeesener, zu welcher der hinterste und der vorderste See sowie der Zeesener gehören, und die oberhalb Königs-Wuster­hausens in die Dahme mündet. Zu dem Nachbarzuge gehören der Töpchiner See und der Motzener See, der durch den Galluner Kanal mit dem Nottekanal bei