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Aiefernwald bedeckt. Ihrer Bodenbildung nach stehen daher Odertal und Spreetal im schärfsten Gegensatz zueinander. Jedenfalls deutet die Talbildung darauf hin, daß im Spreetal die Wasserkraft eine bei weitem größere erodierende Tätigkeit entfaltet hat als im Ddertal.
Das Havelland.
Der letzte Abschnitt der Mittelmärkischen Bruchzone ist das Havelland; es besteht aus zwei Abschnitten, dem Hohen und dem Tiefen Havelland. Das Hohe Havelland stellt eine Anzahl kleinerer Plateaus dar, die sich leicht gruppieren lassen.
Die Mittellinie des Hohen Havellandes ist der Abschnitt der Havel zwisckM Potsdam und Brandenburg. Im Norden dieser Linie liegt das Nauen-Döbe- ritzer Plateau, im Osten das Teltow-Plateau, im Süden das Plateau von Lehnin, die Zauche, und nach Westen endlich löst sich das Gelände in folgende kleine Horste auf: das Ländchen Friesack, den Rathens wer Horst und das Ländchen Rhino w.
Die Havel hat bei Potsdam eine Meereshöhe von 30 m und bei Brandenburg eine solche von 28 m, und an ihren beiden Ende,, findet sich eine Häufung von Seen, während das zwischenliegende Stück eine flache Wiesenebene ist, aus der einzelne Berge auffällig herausragen, wie der Götzer Berg mit t >0 m, der Alein-Areuzer Weinberg mit 6H m und der Marienberg bei Brandenburg mit 78 m. Uber die Beschaffenheit des Talbodens gibt ein Ereignis') Auskunft, das sich beim Bau der Berlin—Magdeburger Eisenbahn zugetragen hat. Der Bahnkörper hatte bei Jeserig ein mooriges Wiesenstück neben einem See von 50 m Breite zu überschreiten. „Als man mit der Aufschüttung des Dammes den schwarzen Grund erreichte, fing er an unter der Last des aufgeschütteten Sandes auszuweichen. Er sank in die Tiefe, und was am Tage aufgeschüttet war, war regelmäßig in der folgenden Nacht wieder verschwunden. Bei der geringen Ausdehnung der Stelle hoffte man die Schwierigkeit bald zu überwinden. Es dauerte aber mehr als drei Monate, bis man den Damm zum Stehen brachte. Man hatte mehr als eine Million Aubikfuß Sand aufschütten müssen. Die scheinbare Erdlage war, als der Damm endlich fest lag, zu beiden Se ten mehrere Fuß über ihr früheres Niveau hervorgequollen und zerborsten und zeigte trocken eine graue Masse, die aus verwitterten Pflanzenresten und aus Aalk zu bestehen schien."
Der nutzbare Boden des Havelufers ist ein Wiesenton, der gewöhnlich unmittelbar unter der Oberfläche ansteht und nur selten von einer Schicht Sand oder Moorerde bedeckt ist. Im frischen Zustande ist er grau, und da er sehr fett ist, liefert er ausgezeichnete Ziegelsteine, die unter dem Namen der Rathenower bekannt sind. In dem Wiesenton der Mulde und in ihrem Wiesenkalk dürfen wir wohl die abgespülten und gelösten Bestandteile des Oberen Geschiebelehms, der ehemals die ringförmige Böschung bedeckte, wiedererkennen.
tz Girard a. a. G. S. 1«2.