Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 49 [Neue Nr. 2846] (1903) Gandenitz / geognostisch und agronomisch bearb. durch O. Zeise 1892, 1893 u. 1896
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

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sammenhängende Lehmplatte über Sand) auf der Karte zur Darstellung gebracht worden. Wo der Untere Sand vereinzelt erbohrt wurde, ist dies durch die Eintragung eines Bohrloches ausgedrückt worden.

Der Untere Grand ist auf nur wenige Vorkommnisse be­schränkt; einige Bedeutung gewinnt er nur nordöstlich von Annenwalde, wo er sich in etwas grösserer Erstreckung rücken­artig aus jüngeren Bildungen heraushebt.

Der Untere Sand, der auf dem Blatte meist als ein mehr oder weniger grandiger Sand entwickelt ist, pflegt ebenso wie der Untere Grand oberflächlich entkalkt zu sein, doch zeigen beide Bildungen in grösserer oder geringerer Tiefe immer eine Beimengung von kohlensaurem Kalk, entweder in fein vertheiltem Zustande oder auch in der Form von Körnern oder Bröckohen. Der Untere Sand und Grand ist ausgezeichnet durch seine Schichtung, die, im Allgemeinen horizontal, sich aber auf grössere Entfernung hin nicht gleichmässig fortsetzt, sondern so ausgebildet ist, dass gröbere und feinere Schichten stets schräg gegen einander ab­schneiden. Bedingt ist diese Ausbildung durch den häufigen Wechsel der Geschwindigkeit des Wassers, das diese Bildungen ablagerte. Diese für die Unteren Sande und Grande sehr charakteristische Structur wird als discordante Parallel-Structur bezeichnet. Die Sande bestehen zur Hauptsache aus Quarz, dem sich Feldspath, sowie auch Glimmer beimengen, während der Grand aus abgerollten Gesteinsbruchstücken besteht, aus deren völliger mechanischer Zerstörung eben die Mineralgemengtheile der Sande hervorgegangen sind.

Der Untere Diluvialthonmergel (dft) kommt als Ober­flächengebilde, nirgends aber flächenartig vor, sondern stösst nur an wenigen Punkten in geringer Erstreckung an Erosionshängen, so am Templiner Kanal, am Röddelin-See u. s. w. unter Bedeckung jüngerer Bildungen heraus.

Von Oberem Sand in weniger als 2 Meter Mächtigkeit über­lagert, findet sich der Untere Thonmergel in etwas grösserer Ausdehnung am Nordrande des Blattes, wo die verfallene Ziegelei Wuppgarten und Gruben Zeugniss seiner früheren Ge­winnung und Verarbeitung ablegen. In den alten Gruben-