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halb der Gärten an Zäunen, an Hecken usw. auf, hin und wieder findet es sich auch in alten Parks usw. verwildert, selten in Wäldern. Zn Brandenburg wurde es angesiedelt zuerst von Paeske bei himmelstedt, bei Landsberg a. W. gefunden.
Sympborieurpus rneernosus, die Schneebeere, ist wohl der häufigste Zierstrauch in Gärten, wohin er schon seit sehr langer Zeit aus seiner nordamerikanischen Heimat verpflanzt ist. Die Schneebeere scheint für unser Alima außerordentlich geeignet, denn überall findet man sie in den Gärten und in deren Nähe verwildert, namentlich auf leichterem Boden in halbschattigen Lagen hat sie sich durch ihre Ausläufer oft so vermehrt, daß sie große Strecken bedeckt. Durch ihre sehr zahlreich entwickelten weißen Früchte, die ihr den deutschen Namen eingebracht haben, wird sie auch vielfach verschleppt und tritt so an Weg- und Ackerrändern, in Gebüschen, an Waldrändern selten, — in Wäldern gar nicht selten auf. Zn einigen Zahrzehnten dürfte sie zu den häufigeren Sträuchern der Flora gehören.
Lr^onin rrlba, die Zaunrübe, ist ursprünglich wohl nur im südöstlichen Mitteleuropa heimisch, aber seit Zahrhunderten bei uns als Zier- und Arzneipflanze ange- pflanzt worden. Die dicke, fleischige Wurzel ist auck) als Ersatz für die schwer zu bekommende orientalische lVkun<lrn^orn8 vmnnlm zur Fabrikation der Alraune verwandt wordenh und hat auch sonst als Zaubermittel noch bis in die neuere Zeit hin Geltung gehabt. So legen wohl noch jetzt in einigen Gegenden Pommerns (und vielleicht auch Brandenburgs?) die Mädchen sich heimlich, ohne Mitwissen ihrer konkurrierenden Schwestern, eine Scheibe der Wurzel in den Schuh, um beim Tanz die Sympathie der Burschen zu erwecken, und noch vor etwa 30 Zähren wurde in der Nähe der Gebietsgrenze in Pommern ein Sturz eines Mädchens in eine mit Lryouin durchwachsene Hecke trotz der Verstauchungen als außerordentlich glückbedeutend für eine spätere The gedeutet. Es ist danach wohl sehr wahrscheinlich, daß die Zaunrübe durch die Quacksalber im Mittelalter als Stammpflanze der glückbringenden Alraunwurzel vertrieben und verbreitet worden ist. Zetzt ist die Pflanze an Zäunen und in Hecken überall zerstreut, seltener findet sie sich inWäldern, an sonnigen, buschigen Hügeln usw.; stellenweise ist sie aber auch an Vrten, an denen sie massenhaft vorkam, allmählich (wohl sicher durch allmähliche Ausrottung) wieder verschwunden. Es scheint dies ein sicheres Zeichen, daß aus dem Lande hier und da der Wurzel noch immer nachgestellt wird. So war Bryouig. früher an einem Abhange bei Falkenberg bei Freienwalde in großer Menge vorhanden, der Standort wurde aber alljährlich kleiner, und man konnte deutlich die Spuren des Nachgrabens nach der ja sehr tief steckenden Wurzel erkennen. Zn den letzten Zähren fand sich kern Exemplar mehr.
8. älooca, von der ähnlichen vorigen durch die kirschroten Früchte leicht zu unterscheiden, ist viel seltener als V. ulda.
Kioyos »uxnlntn, die Haargurke, an Wänden und Lauben sehr hoch kletternd, stammt aus Nordamerika und wurde bei uns als Zierpflanze eingeführt, verwildert auf leichtem Boden an sonnigen Stellen sehr leicht, war im alten Botanischen Garten ein lästiges Unkraut. - kannte sie Ascher son schon mehrfach um Berlin und
tz Vgl. Asche rson in verhandl. d. Anthropol. Ges. Berlin Z8ys.