Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
201
Einzelbild herunterladen

20 s

konstant auftretend, hin und wieder auch nur unbeständig. Namentlich in Berlin und in dessen Umgebung öfter beobachtet.

Veronien IVmrvkkoi-til (I?. Bersroa, V. Dieser Ehrenpreis ist

erst seit etwa 1830 aus dem Südosten in die Provinz eingewandert. In der Um­gebung von Berlin ist er zuerst 1850 von A. Braun bei Weißensee gesammelt worden, dort wurde er lange Jahre beobachtet. Etwa zehn Jahre später wurde die Pflanze im Südwesten Berlins in Schöneberg und bei Spandau und darauf in den nächsten zehn Jahren bereits an mehreren anderen Stellen gefunden. Valkebe­richtet darüber ausführlich in Verband!. Botan. Vereins Provinz Brandenburg XIV (s872) 5. 38 ff. Die südwestlich von Berlin gelegenen Fundorte verdanken ihr Entstehen ziemlich sicher Flüchtlingen aus dem Botanischen Garten, in dem sie bis zu seinem Eingehen immer als Unkraut auftrat; die Besiedelung der Nkark mit dieser Art dürfte also von zwei Seiten erfolgt sein. Außer den wenigen damals be­kannten Fundorten um Berlin, waren beim Druck seiner Flora Ascherson mit Sicher­heit nur eine Reihe von Fundorten an der Gder bekannt, die der südöstlichen Ein­wanderung entstammen, heute ist V. "lournokortii über die ganze Provinz und über ihre Grenzen hinaus zerstreut. Ihre eigentliche Heimat ist der Grient; in Deutschland verbreitet sie sich schon seit über hundert Jahren (zuerst in Baden).

Dsckioutrrri« comosu var. Laukinnuni. Die Einschleppung und Ansiedlung dieses gelbblühenden Läusekrautes im Luche bei Gräningen unweit Rathenow, wo es seit s89§ von Prof, plöttner und Pastor Hülsen beobachtet wurde, verdient Erwähnung, da die Verschleppung solcher schwer oder kaum kultivierbaren halb-- varasiten zu den größten Seltenheiten gehört.

Oulium trieorno. Diese Art hat sich nur im Flözgebirge im Magdeburgi- schen eingebürgert; bei uns tritt sie nur hier und da auf, könnte sich aber auch sehr wohl ansiedeln.

Lbulnm kumittz sdainbuE der krautige Hollunder, Awerghollunder,

ist an Waldrändern Mitteldeutschlands heimisch; bei uns wurde er seit langer Zeit als Zier- und namentlich als Arzneipflanze angepslanzt. Durch die kriechende Grund­achse wird er oft ein lästiges Unkraut und verwildert so in und außerhalb der Gärten außerordentlich leicht. Aber auch durch die reichlich entwickelten Samen vermehrt er sich nicht schwer, und so findet man ihn bei Mühlen, an Kornspeichern usw. an­gesiedelt; selten ist er bei uns weitab von menschlichen Wohnungen gefunden worden.

Vibnrnum Inntung. ist in Mitteldeutschland und nicht allzuweit von der Süd­westgrenze unserer Provinz bereits einheimisch; bei uns ein sehr häufiger Zierstrauch, der mitunter sogar an Waldrändern in ursprünglicher Umgebung verwildert zu finden ist. Die süßlich-fade schmeckenden Früchte werden von den Vögeln ver­schleppt und auch von Kindern mitunter gegessen.

ibouleors. oaprlkollum, das Geisblatt oder Jelängerjelieber genannt, ist in Süddeutschland heimisch, wird bei uns wegen seiner duftenden Blüten gern zur Be­kleidung von Lauben, Wänden usw. verwendet. Bringt sehr reichlich .Lrüaüe, die

durch Vögel usw. verschleppt werden. Lritt infolgedessen hin und u