Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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derselben Stelle erscheint. Häufiger als bei uns ist sie z. B. an der Weichsel, wo sie stellenweise an den Deichen usw. in großer Wenge auftritt. Ls wäre wohl möglich, daß sie sich bei uns auch an ähnlichen Orten an der Oder und Elbe verbreiten wird.

L. Onnuäensls ist seit dem 17. Jahrhundert in Europa eingeschleppt und hat sich hier ungeheuer verbreitet, so daß sie jetzt an sandigen Plätzen, aus Brachen, an Wegrändern und auf Ackern, aber auch auf Waldschlägen usw. eins der gemeinsten Unkräuter geworden ist. Große Strecken sandigen Bodens sind oft von dichtem Be­stände dieser aus der Ferne an kleine Tannenbäumchen erinnernden Pflanze mit den ganz kleinen Blütenköpfen überzogen, und es gibt kaum einen Straßenbau oder sonstige Erdbewegungen, wo sie sich nicht ansände. Kaum eine einheimische pslanzen- art kann sich mit dieser Schnelligkeit an solchen Plätzen vermehren.

Innig, bslonlnm. Diese große, ansehnliche Pflanze mit den großen, unten sammetartigen Blättern und den kräftigen Blütenständen, ist ursprünglich in Vorder­asien heimisch, wird seit dem Wittelalter der Wurzel wegen gebaut, die wegen des Gehaltes an Inulin und Alantkampher offizinell ist, und ist seit langem aus diesen Kulturen beständig verwildert. Wan findet sie nicht nur an Wegrändern und in Dorfstraßen usw., sondern auch fern von menschlichen Wohnstätten an Waldrändern, aus sonnigen Hügeln usw.

Xautlüum Italienm. Diese jetzt besonders in der Nähe der Hauptströme in deren Überschwemmungsgebiete und auf dem Diluvium an Wegrändern, auf Ackern usw. häufige Pflanze stammt vermutlich aus Nordamerika, wo jedenfalls die allernächsten Verwandten Vorkommen. Bei uns ist die Art etwa seit 1830 beob­achtet. Abseits der großen Hauptströme findet sie sich auch bei uns meist nur ver­schleppt und unbeständig vor. Nach Thellung zu X. sebiuatnm gehörig.

RuäbeelrLn laoinigtu ist ursprünglich als Zierpflanze aus Nordamerika ein­geführt worden und wird noch jetzt nicht selten, besonders in Bauerngärten, ange­pflanzt getroffen; in der Oberlausitz und in Schlesien ist sie seit über 100 Jahren bereits völlig eingebürgert, bei uns trat sie zuerst etwa um die Wüte des vergangenen Jahrhunderts in der Umgebung Berlins, Potsdams und Brandenburgs auf, ebenso wurde sie bei Friesack beobachtet. Ende der fünfziger Jahre wurde sie auch an einigen Stellen an Gewässern bei Sommerfeld beobachtet, an Fundorten, die wohl mit den Schlesisch-Lausitzern Zusammenhängen.

R. llirtn ist erst in neuerer Zeit, im letzten halben Jahrhundert, aus Amerika bei uns eingeschleppt, und zwar in der Wehrzahl der Fälle mit Grassamen, nicht selten tritt sie daher aus neuangelegten Rasenflächen, an Lisenbahndammen, in Gärten usw. auf, und bürgert sich dann oft völlig in der Nähe ein. Jetzt beobachtet man sie auch nicht selten aus kurzgrasigeren Wiesen, an Wald- und Gebüschrändern, an völlig ursprünglichen Formationen, so daß sie dort bereits ganz den Eindruck einer einheimischen Pflanze erweckt. In ganz ähnlicher Weise scheint sich die gleich­falls mit dunklen Scheibenblüten versehene R. Xonmanni einzubürgern.

Nklinntlius tubsrosns, Topinambur, Erdapfel oder Erdbirne, Russische Bodenbirne, auch Unter- oder Jerusalem-Artischocke genannt, ist wegen der als Viehfutter und auch als Gemüse verwendeten Knollen aus Amerika nach Europa