Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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jährige Arten auf, die sich schnell entwickeln und im Spätsommer oder herbst ihren Kreislauf vollendet haben. Auf spät bestellten Ackern, namentlich auf solchen, bei denen, wie bei der Aartoffel, der Boden später noch einmal durch das Behäufeln verwundet wird, können selbstredend nur sich sehr schnell und rasch entwickelnde ein­jährige Arten gedeihen, und deshalb ist auch die Unkrautflora der Kartoffelfelder meist sehr uninteressant. Im wesentlichen sind es die vorher schon erwähnte weiße Melde, Lbeuopoüium album, und die beiden aus Amerika eingesührten birchorou oaimätzusis, und die peruanische, OallnsoM purviklora, mit den mit fünf ganz kurzen, weißen Strahlenblüten versehenen rundlichen Blütenköpfen, dis zusammen mit einigen gelben Kreuzblütlern (Hederich usw.) die Felder oft ganz bedecken.

Sehr häufig auf Ackern aller Art ist der Ackerschachtelhalm, Lguisotum arvkiE. Von Gräsern wären neben den bei den Ruderalstellen genannten zu er­wähnen: Von wilden Hirse- (kuuioum-jArten, t'. erus Aulli, mit der einerseits­wendigen Rispe, mit Grannen und mit walzlichen Blütenständen: b. virale mit zahlreichen grünen, und k'- jhammm mit fuchsroten, borstlichen Grannen. Mit sehr kleinen Ährchen in sehr lockerer Rispe, namentlich in Getreidefeldern, oft massen­haft, ^.Arostis «piou vsuti, der Windhalm. Die gemeine Trespe mit kahlen, auf­rechten, großen Ährchen, L. mollis ist ähnlich, aber weichhaarig. Im ersten Früh­jahr entwickeln sich aus Sandboden oft in Menge die gelben und grünen Blüten des Milchsterns, pratensis, und etwas später die weißen, grüngestreiften, der

OrnitboAuIum ninbellatnm, beides kleine Liliengewächse. An den Stengeln des Getreides windet wie die Ackerwinde, das ihr im Laube ähnliche b'olygwnum eou- volvulus, ein ganz kleinblütiger Knöterich, dessen Verwandte oft (?.. nocko- sum usw.), den Boden des Feldes bedecken. Sehr klein und zierlich, mit büschelartig gestellten, nadelartigen Blättern ist Sabina prooumbens, in feuchten Ackerfurchen. Gleichfalls klein mit reich verzweigtem Stengel mit kleinen, der Vogelmiere ähn­lichen Blüten und kleinen, eiförmigen, spitzen Blättern, ^rsimrirr. serpvlikolia, zur gleichen Familie gehörig das dicht kurzhaarige Oerastinm arvenso, weiter Kp^rAuta arveusis, der Spergel oder Spörk, mit in Quirlen stehenden, nadel­artigen Blättern, ähnlich aber nur mit zwei gegenständigen Blättern mit silberig­häutigen Nebenblättern und roten Blüten ist Kpövxularia. eampestris, während die Kelsrantdus-, Hornkraut-Arten, knäulig gedrängte, kleine, grünliche Blüten haben. Flach auf den Boden ausgebreitet, durch die zahlreichen kleinen Blüten und Früchte wie gekörnelt, erscheint das hellgrüne harnkraut, Bermaria Klabra. Der Schwarzkümmel, Myelin arvensis, mit den bläulichweißen und gelbgrün­lichen Blüten, der dunkelblaue Rittersporn, sind ebenso auffällig wie das auch zur Familie der Hahnenfußgewächse gehörige Blutsauge, ^äonls uostivnlls. Auf feuchten Ackern ist Nvosurus miuimus, das ganz kleine Mäuseohr, mit den lang­zylindrischen Ähren auffällig. Der Acker-Hahnenfuß, Ranniwulus arvensis, hat stachelige Früchtchen. Bekannt ist der Klatschmohn, Dupavev i-bosus, und Ver­wandte; zur selben Familie gehörig (Mohngewächse) ist der Lrdrauch, bumaiäa otkieirmlis, mit kleinen, nur zweiseitig gebauten, purpurnen Blüten.