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Stellen bildet der Zweizahn, Licken« trlpnrtitn«, mit den zweizähnigen, an den Kleidern stark festhakenden Samen oft dichte Bestände.
Eine in ihren Vegetationsbedingungen sehr verwandte und charakteristische Flora, die sich in den meisten Vertretern auch hin und wieder in Dorfstraßen usw. findet, ist die der Eisenbahndämme. Besonders auffällig vt dort namentlich Oonotbei'u biennis, die aus Nordamerika stammende Nachtkerze, mit ihren großen, gelben, nur um die Nachtzeit herum offenen Blüten. Gleichfalls sehr auffällig sind dort das gelbblühende Doldengewächs, ?n«tinnca sativu, und die schön rotblühende Esparsette, Onobr^eki«. Auf dem Sand und Nies der Eisenbahnen kommen eine Anzahl interessanter Pflanzen dazu, so der gelbblühende, schön duftende Kreuzblütler viplotaxi« murnll«, der Wanzensame (Samen in den Achseln der ganz schmalen Blätter wanzenähnlich), 6ori«permum n^ssopikollum, ein kleines, niedergestrecktes Gras mit vielblütigen Ährchen, VrnKrostis minor. Zn großen Massen das kanadische Berufskraut, VrlZeron oannäensl«, in der Tracht kleinen Tannenbäumchen gleichend, Snlsotn llali mit nadelartig stechenden, schmalen Blättern, und das ganz dicht und feinverzweigte, sehr kleinblütige und übelriechende Veplckium rucksrnle. Mit Ausnahme der beiden letzteren aus fremden Ländern eingeführt.
Wie bemerkt, schließt sich hier an:
Die Flora der Acker, Segetalflora.
Diese wird in ihren Vegetationsbedingungen dadurch beeinflußt, daß ja ein Acker alljährlich mindestens einmal umgepflügt, also in seiner (Oberfläche verletzt wird. Dadurch wird die Mehrzahl der ausdauernden Kräuter ausgeschlossen, nur wenige, die die Fähigkeit haben, durch unterirdische Teile auszudauern, und aus jedem Stück dieser Teile eine neue Pflanze zu bilden, bleiben erhalten. So ist ja namentlich die Quecke, Iritiemn repen«, gefürchtet, auf feuchten Ackern spielt die Zaunwinde, Oonvolvntn« «epinm mit ihren großen, weißen, geruchlosen Blüten eine ähnliche Rolle, auf Sandückern der kleinblühende, duftende 0. arvensis, und der kleine, rote Sauerampfer, Kurnex nestosslln, der sich namentlich durch Wurzelsprosse vermehrt, während die vorhergenannten besonders durch unterirdisch kriechende Stengel ausdauern.
Ze nachdem nun der Acker im Kerbst oder im Frühjahr bestellt wird, und wieder je nachdem die Frühlingsbestellung früh (Getreide) oder spät (Kartoffeln) geschieht, wird die Flora wieder eine andere sein müssen. Bei der Bestellung im herbst, z. B. beim Wintergetreide, können zugleich mit dem Getreide bereits im herbst die Unkräuter keimen, infolgedessen sind auf solchen Ackern häufig die einjährig überwinternden Arten überwiegend. Zm herbst erzeugen sie noch Laubblätter und Laubtriebe und beginnen zum großen Teil schon ganz früh im Frühjahr zu blühen, und sind oft während des Sommers bereits abgestorben, jedenfalls ist die Fruchtreife erfolgt, ehe das Getreide gemäht wird. Wird das Land erst im Frühjahr umgebrochen, so werden natürlich alle diese Pflanzen und längerlebenden vollständig vernichtet, ehe sie fortpflanzungsfähig waren, und es treten jetzt rein ein-