Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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(2. s82) berichtet ist, wie sie sich bei uns fast überall heimatrecht erwarb. Wundervoll ist die große, weiße, weißbehaarte Vnomono silvostris, die sich stellenweise (so z. B. auf den Rüdersdorfer Aalkbergen bei Berlin) in großer Wenge findet und zur Blüte­zeit ihre Standorte weiß färbt. Leider wird ihr vom Publikum arg nachgestellt. Millionen werden alljährlich gepflückt und oft achtlos fortgeworfen. Ksänm Maxi­mum, der häufig im Topf kultivierten rosablühenden Fettehenne sehr ähnlich, aber im August weißblühend, hat interessante, dickfleischige, rübenförmige Wurzeln. Von den oben erwähnten eingebürgerten Sträuchern aus der Familie der Rosengewächse (S. t 85) finden sich besonders Kpiraea salieikolia, krunns aeicka usw. an solchen Stellen. Line der schönsten Pflanzen unserer Flora ist die gleichfalls hierhergehörige Viliponckula kilipkuänla /trx.), als krautartigeKpirss" bekannt mit

gefiederten Blättern und schneeweißen Blüten. Die Wurzeln sind an dünnen Fäden hängend unten stark verdickt, Vstra^ains cieor, aus der Familie der Schmetter­lingsblütler, liegt nieder, blüht hellgelb und ist durch die schwarzen, aufgeblasenen Früchte besonders auffällig, noch viel mehr vielleicht die täuschend einer Erbse gleichende Viola pisikormis, aber ausdauernd, mit hellgelben Blüten. Die gewöhn­liche Vogelwicke, V. eraoca, fehlt auch meist nicht, ihr ähnlich ist die aber nicht hoch­rankende, sondern aufrechtstehende V. Lassudioa. Vielfach leuchten in Menge aus dem Gebüsche die blutroten Blüten eines Storchschnabels, Ourauium sauAuinkum, hervor, mit siebenteiligen gespaltenen Blättern.

Im Frühjahre, wenn die Sträucher noch unbelaubt sind, ist der Vegetations- teppich oft blau gefärbt von den zahllosen Blüten mancher Vellchenarten. Neben dem gewöhnlichen dunkelblauen und stark duftenden Veilchen, Viola oäorata, sind es einige schwach oder nicht duftende Arten, wie die schmalblättrige V. birta, und die oben als eingewandert besprochene V. Aaäorensis (V. m/a-rsa), das große, kräftige Veilchen der Blumentöpfe, und V. siiavis, welch letzteres namentlich durch seine prachtvoll gefärbten großen Blüten, die vor der Entwicklung der Blätter blühen, die Aufmerksamkeit erregt. Ein rötlich-blaublühender, einjähriger Enzian, Oeutiaua oampostris, tritt auch hin und wieder zahlreich auf.

Von Lippenblütlern wären besonders zu nennen: der braune Dost, OriZamim vulgare, aromatisch duftend mit dunkelpurpurnen Hochblättern und zahlreichen, fast doldig gestellten, hellpurpurnen Blüten, Ktaellg's dotouloa mit fast kopfig ge­drängten, purpurnen Blüten, und der völlig behaarte Genfer Günsel, VjuAa OeuovoumK. Oft sieht man aus dem Gebüsch bervorstehend die riesigen, gelben Blütenstände der Königskerzen, Verbasouin-Arten, von denen namentlich die dicht wollig-filzigen stark in die Augen fallen; am häufigsten davon ist bei uns das groß- blütige V. tbaxsikormo. Auch die oben besprochene Zaunrübe, itrvouia alda (s. S. 202) wächst oft in dieser Formation; ebenso einige Glockenblumen, von denen man besonders oft Oampaunla raxuneuloillos mit langem, einerseitswendigem Blütenstaude, und die großblütige 0. persicikolia mit wenigen, weitglockigen Blüten und schmalen Blättern. Ein Vstor (A. mit schön blauen Strahl­

blüten ist besonders an der Oder verbreitet. Wie die letztere gleichfalls zu den Köpfchen- oder Aörbchenblütlern gehörig, sind noch einige weitere sehr stark die Auf-