Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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der Provinz (5. f66), er wird im größten Teils des Gebietes vertreten durch den starkriechenden Sumpfporst boüuin palustre, der oft größere Strecken überzieht und im Frühjahr durch seine weißen, Kllockoctouäron-ähnlichen Blüten sehr auffällt. Beide etwa meterhohe Sträucher schließen sich in ihren Verbreitungsgebieten gegen­seitig fast aus. Von Birken ist die strauchige Besenbirke, Betula, 6avpatlliea, häufig, selten ist B. lluruilis mit rundlich-eiförmigen, noch nicht in der Provinz ge­funden ist die kaum 4 äm hohe Zwergbirke, B. nana, mit rundlichen Blättern. Tine ganz schmalblättrige, etwas silberige Weide, 8alix rosmarinikolia, kommt hin und wieder zahlreich vor. Ihr ähnlich ist die niedrige Ericacee Vuäromscka polikolia mit den unterseits schneeweißen Blättern und die kugeligen mattrosagesärbten schönen Blüten im Frühjahr. Zur gleichen Familie gehört die auch einer kleineren, aber breitblättrigen Weide ähnliche Trunkelbeere, Vaeoiuium uliZlnosum, mit blaubeerähnlichen, aber giftigen Früchten. VrauKula aluus (vgl. S. 228) kommt gleichfalls auf Mooren vor. Ein Halbstrauch ist die sehr zierliche Moosbeere Vaeoiuinm ox^ooocus, die mit ihren feinen, kleinblättrigen Trieben die Moos­polster überspannt, im Frühjahr ihre rosenroten sternartigen Blüten und später die großen roten Früchte erzeugt.

Von krautigen Pflanzen wären dann in erster Linie die fleischfressenden Son­nentauarten zu erwähnen, die auf ihren langen, haarartigen Blattdrüsen Insekten fangen (s. Fig. H2, auf der alle drei Arten dargestellt sind); I). rotuuültolia ist bei weitem die häufigste. Sehr verbreitet ist auch ein Fingerkraut mit nur vierzähligen, gelben Blüten, Boteutilla silvostris «D. wrmEÄa); diese Pflanze besitzt eine dicke schwarze Grundachse mit blutrotem Holzkörper (Blut- oder Tormentillwurz), die früher viel als Peilmittel verwandt wurde und jetzt noch für magenstärkende Liköre gebraucht wird. Das Sumpsveilchen, Viola palustris, blüht im Frühjahr Hellila und hat nierenförmige Blätter. Die runden, in der Mitte der Fläche gestielten Blätter der B^äroeotvlo vulgaris sieht man fast überall am Grunde von Büschen usw. Die Blüten dieser zu den Doldengewächsen gehörigen Pflanze bleiben fast ganz im Moose versteckt. VMmaodia tlivrsiklora mit schwarzpunktierten gegenständigen lanzettlichen Blättern und achselständigen gelben Blütenköpfen steht meist am Rande der Gewässer und an schlammigen Stellen. Häufig ist auch das Lausekraut, Boäieularis silvatiea, Heller und zierlicher als die Art der Wiesen­moore. 6lalium Borovulonm (6. ist ein sehr zierliches, kriechendes Lab­

kraut mit zu sechs quirlig stehenden Blättern.

Echte Heidegewässer, Heidetümpel sind in der Provinz Brandenburg wenig verbreitet, fast nur in der Prignitz und Lausitz sind solche zu finden. Häufig sind sie äußerst vegetationsarm, oft nur flutende Moose und vielleicht Vtricularia (s. Ge­wässer oben) enthaltend, mitunter wachsen auch einige Sparganien, BatamoKeton oder auch Icktorolla und Dobolia darin.

7. Salzstellen.

Die Pflanzenvereine, die in ihrem Auftreten an das reichliche Vorkommen von Aochsalz im Boden gebunden sind, besitzen in der Provinz nur eine sehr beschränkte