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im Walde. In folgenden Staatsforstrevieren wurden Saatkrähenhorste nachgewiesen, und zwar im Regierungsbezirk Potsdam in: Zinna eine Kolonie mit etwa 3800 horsten, Freienwalde-Gder eine solche mit 2880 horsten, daneben etwa f00 vereinzelte Nester. Im Grunewald nisten 300, bei Tegel 4ch, im Revier havelberg unzählige. Oer Regierungsbezirk Frankfurt a. st), zählt eine Kolonie mit 700 horsten in Limmritz und eine solche von 2000 horsten in Vietz. (Man vergleiche die Karte.)
Die städtischen Forsten von havelberg enthalten eine Kolonie, welche 20 Morgen Waldfläche bedeckt; jene in der Neustädtischen Forst von Brandenburg zählt sOO horste. Einzelne horste stehen in der 5tadtforst von Wriezen, Miesenburg, Nauen und Fürstenberg a. st). Weitere Kolonien sind in Neuendorf mit 300 horsten, Liebenwalde mit 2000, Boitzenburg mit 400, etwa ebensoviel in Görlsdorf. 50 horste zählt die Kolonie bei Drossen, 20 jene bei So rau, stOO jene bei Talau und etwas über SO jene bei Reetz.
Ts mögen somit im ganzen rund 13—14 000 Saatkrähenhorste vorhanden sein, in welchen von 28 000 alten Krähen mindestens 50 000 junge Saatkrähen alljährlich erbrütet werden. Aus die Frage nach der wirtschaftlichen Bedeutung dieser Vögel für Wald und Feld soll nur hingewiesen werden mit der Bemerkung, daß sie Körner- und Tiernahrung etwa zu gleichen Teilen verzehren mögen.
Durch Untersuchung von nicht weniger als 54:4: sämtlich in der großen Freien- walder Krähenkolonie erlegten halbflüggen Saatkrähen, habe ich in den Jahren f899 und 4900 folgende Insekten als unserer Fauna angehörend festgestellt: den bekannten (Ohrwurm (Borkieulu), die Feldgrille fOryllus oampostris), die Maulwurfsgrille (BrMotülpu vulgaris), mancherlei Wanzen aus der Gattung ('imex, sowist Oäontosoolis kullKiuosu. Die Reste von haut- und Zweiflüglern waren nicht mehr zu bestimmen. Dagegen waren zahlreiche Arten von Käfern vertreten. Der Überblick derselben zeigt, daß man, um die Fauna eines gewissen Gebietes zu bestimmen, sehr wohl seine Zuflucht zur Magenuntersuchung insektenfressender Vögel nehmen kann, wie es sich bei Feststellung anderer Tiere, ;. B. der Wasserschnecke, empfiehlt, die bei Hochwasser angeschwemmten und beim Zurücktreten des Wassers liegenbleibenden hhlailzenreste zu durchforschen. Auch hier ist die Ausbeute an Käfern meist eine reiche, zumal an winzigen Staphylinen.
In systematischer Reihenfolge geordnet waren es folgende Käfer, welche in den Krähenmagen gefunden wurden: Der Sandkäfer fOycinclolu bvbricku) auf sonnigen Wegen des sandigen Kiefernwaldes erbeutet fauch die beiden anderen häufigen Arten 0. silvutiorr und eumpostris sind in der Provinz nicht selten). Broorustos oorlaoous, aus kühleren waldstellen, von Laufkäfern ferner Oarabus violaeous, Kiainilatu» und euneollAtus, wahrscheinlich auch ein -Vertreter der Gattung Olllnonins, sowie eine ^inara, ferner Boronia euprsu. Von Aaskäfern fanden sich 4 Arten: 8ilpdu tristis, rotieulatu, utratu und opaea, ferner zwei Totengräber (RoeroMorus vespillo und vostiAutor). Zahlreich waren die Dung- und Mistkäfer .4,pboäiu8 t'imoturius, subterrunsus, kosten», kostläus, ovntuminrrtus und- ntrsinon- tarlus, OntliopbuAus vueou und nutuus, Bootrupos stereorrulu», silvutieus, vornalis; zwei Stutzkäfer: Bistor storcoiÄrlus und kiinoturius. Blatthorn-