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kleinste Pfuhlschnepfe endlich, die kleine Sumpfschnepfe, stumme oder Moorschnepfe genannt ((ckaUiuuKo Mlllnuta), ist meist Durchzugsvogel, soll aber auch bei Frankfurt brütend beobachtet worden sein.
Anzureihen ist der große Brachvogel (Rumenius urguatus), auch Aronschnepfe genannt; der große, hochbeinige Schnepfenvogel mit langem, stark gebogenem Schnabel ist auf dem Auge vielfach beobachtet. Sein Nest stellt eine wenig ausgekleidete Bodenvertiefung in feuchten Wiesengründen dar, in welcher die olivengrünen, dunkelgefleckten Eier liegen. Besonders in der jDrignitz wird er brütend getroffen, auf dem Durchzug beobachtet man ihn öfter. Der Regenbrachvogel (Rumemus plmkvpus) dagegen ist nur Durchzugsvogel.
Feuchte, aber nicht nasse, sonnige, üppig ausgedehnte Wiesenflächen mit bewachsenen Gräben, etwas Gestrüpp, sind der Lieblingsaufenthalt des Wachtelkönigs oder der Wiesenralle (6rsx pratensis), welche aber, wenn die Heuernte im Gange ist, sich in die Klee- und Getreidefelder zurückzieht, wo sie vom Hühnerhund aufgetrieben wird.
Feuchtere Stellen, bruchige moorige Mrte liebt dagegen der kleine Rotschenkel (lotauus eulickris), weshalb er sich in Westhavelland und Westprignitz findet; in großer Aahl brütete er auch s877 im Kreise Tottbus.
Neben so zahlreichen Sumpfvögeln entbehren die weiten Wiesen nicht der charakteristischen Raubvögel. Die Gattung der Weihen ist durch drei Arten: die Rohrweihe (Lüreus aoruAiuosus), die Kornweihe (Oircus ezmusus), die Wiesen- weihe (Lürcms pz^avAus) vertreten. Sie bewohnen im allgemeinen offene Ebenen, weite Felder, bewachsene Sümpfe, Moore, fliegen in niederem, schwankendem, fast unsicherem Fluge bis in die Abenddämmerung hinein nach Beute spähend umher. Diese besteht in kleinen Säugern, besonders Mäusen, Vögeln und deren Giern. Ahr- Nest steht sowohl im Kornfeld wie in Binsen, auf Wiesen wie auf Bülten und enthält weiße Eier. Den Winter verbringen die Weihen im Süden.
Der braunkehlige Wiesenschmätzer (krutluoola. rudetru) und der Heuschreckenrohrsänger (Valeinuria. loeustallu) sind wiesenliebende, märkische Vögel. Auch den Bussard (Lukeo butoo) bemerkt man öfter auf einem Erdhaufen oder einem jDfahl sitzend in der Wiese, den ohne Scheu einherschreitenden Storch (Vioouia akbu) nicht zu vergessen.
Die Wege mir ihren Allecbäumen und deren Tierwelt.
Mit mancherlei schattenspendenden, den Wanderer in der Dunkelheit leitenden Bäumen sind die Landstraßen und sandigen Wege unserer Heimat bepflanzt. Vogelbeeren, Pappeln, Weiden und Birken bilden alte Alleen, in neuerer Zeit sind auck Ahorn, Esche und Linden benutzt worden. Sie bieten manchen Tieren Nahrung und Aufenthalt.
An elegantem Fluge streicht der große Würger (lamms oxeubitor) ab, jener Vogel mit hakig gekrümmtem Schnabel, den man nebst den übrigen Gliedern seiner Familie den Räuber unter den Singvögeln nennen könnte. Er besitzt eine doppelte