Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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111. Tauer, Königl. Forst: schwarzer Storch, I, Lchrst.

112. Marienwalde, Königl. Forst: Reiher, 5 Kolonien von 5, 15 und 20 horsten,

113. Lippehne, Stadtforst, Gr. Werder: Saatkrähe, starke Kolonie.

11^. Fürstenfelde, Stadtforst: Saatkrähe, 1 Kolonie.

115. Tüstrin, im Fortisikationsterrain: Saatkrähe, 1 Kolonie von 500 horsten.

Auch dem Fischreiher eiuorou) gebührt ein kurzes Gedenken; ist er

doch wie kein anderes Tier von den Teichwirten und Fischzüchtern gehaßt und ver­folgt, so daß jene, die auch dem schädlichen Tier einen Platz an der Lonne gönnen, es als lebendes Naturdenkmal schützen wollen, ernstlich besorgt sind, seine Ausrottung könne über kurz oder lang bevorstehen. Alan vergleiche die oben gegebenen Zahlen getöteter Reiher. Sein Vorkommen ist in ganz auffallender Weise an den Zug der großen Wasserläufe gebunden. Ich habe Kolonien festgestellt in Neuthvmen, Neuen­dorf, Grimnitz, Kröchlendorf, Gramzow, Lietzegöricke, Kerkow, Reetz, Königswalde, Simmritz, Trossen, Braschen, Neubrück, Müncheberg, Rüdersdorf, Neuhardenberg, Zossen, Potsdam, Lehnin, Grünaue und Alt-Ruppin; Tinzelhorste finden sich in Neuholland, Oranienburg, Biesenthal, Freiemvalde, Neumühl, Goldin, Briefen, Lubiathfließ, Kladow-Dst, Mafsin, Müncheberg und Grunewald.

Vorwiegend frißt der Fischreiher Fische, daneben Frösche und Mäuse. Von Insekten fand ich in seinem Blagen Rückenschwimmer (Rotouaetn chumm), Li­bellen (labellulu «luuilvimueulutn, inotMUoa, ^.oscbim Avumlis, Linker mnrch- iinkus), den Rohrkäfer svounein linearis), den Gelbrand 9 Ivtismm rirenmklexns und Vrtiseus iimichiuiüs) und seine Larven, Lolrinbetes eollnris, auch Landbewohner wie Leronln enxren, eine Tarabide, und die Maulwurfsgrille (Or^llotnlpn vulgaris).

Der große Säger IlevAus mer^nnser) lebt aus den Leen, er nährt sich aus­schließlich von Fischen, der mittlere (LlerZ'ns serrator) nimmt selten Insekten.

Aus der Gattung der Taucher (Lohiubus) treten mehrere Arten auf.

Der Haubentaucher (Lolvmbus oristntus) ist Brutvoge! auf zahlreichen Leen, auch der Rothalssteißfuß (Vohindns AriseAenn, früher Doäiaops rndrioollis ge­nannt) ist Brutvogei; der Schwarzhalssteißfuß (Ooch-mbus uiAvieollis oder auritus) ist Durchzugsvogel, der im September oder Oktober aus seiner nordischen Heimat weit nach Lüden zieht und im März oder April wieder bei uns durchpassiert. Der Zwergsteißfuß (Lohmbns uchrienns oder miuor) ist der häufigste Taucher des Ge­bietes. Ich will hier nicht schildern, wie die Taucher auf dem Wasser schwimmen, bei Gefahr tiefer und tiefer sinken oder plötzlich untertauchen, nur kurz Hinweisen auf ihr schwimmendes Nest mit zahlreichen langgestreckten rauhschaligen Eiern, deren Schale, vom Wasser angegriffen, eine bräunliche Farbe annimmt. Bekannt ist, daß die Taucher beim Verlassen des Nestes die Eier bedecken. Die Jungen haben eine auffallende Zeichnung, sie sind über den ganzen Körper schwarz und weiß längs ge­streift. Weit auseinandergehend sind die Meinungen über die Bedeutung dieser Vögel für die Fischerei. Es soll hier nur hervorgehoben werden, daß man ihren Magen stets mit den Federn des eigenen Körpers vollgestopft findet. Mir scheint,