Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
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Rückwand, Totenkränze, so oder eingerahmt unter Glas, zum Andenken an die Verstorbenen, nach Melke nur für Unverheiratete, wurden in den Kirchen aufgehängt und findet man noch; öfter von Geistlichen der Brauch beseitigt. Ebenso Gedenktafeln, Tafeln, eine Art Totenbretter, bestehend aus einem Brett mit Leiste und Bändern und Inschrift, heute statt ihrer Grabdenkmäler. Auch solche Tafeln und Totenkronen für die im Kriege Gefallenen, ingleichen Täfelchen mit Denkmünzen und Ehrenzeichen verstorbener Krieger des Dorfes, wie wohl einst Helm und Handschuh und anderes von Rittern des Dorfes, und Totenfahnen eingesessener Geschlechter. Auch sonstige Denk­würdigkeiten finden sich in Kirchen, in einzelnen Tetzelladen. An der Wand lehnt der Klingelbeutel an einer Stange, von schwarzem Samt mit Silberbesatz und Klingel. Grabhügel wurden aufgeworfen, wie schon unsere germanischen Altvorderen taten im Jahrtausend vor Lhristus. pfähle, aufrechte Bretter, seltener erhalten, und einfache Holzkreuze bezeichnten die Grabstätte. Nur Reiche hatten Steine mit Inschriften, manchmal ein Ritter aus dem Dorf sein Bild in Hocharbeit auf dem Grabstein.